Die Aktien der Versionsverwaltungsplattform legten am ersten Tag an der Börse um ganze 35 Prozent zu. Der Grund: Bei seinem Börsengang hat das Unternehmen Aktien weit über der erwarteten Spanne verkauft. Konkret wurden die Aktien am Mittwoch zu einem Preis von 77 US-Dollar gehandelt. Das entspricht einem Unternehmenswert von etwa elf Milliarden Dollar. GitLab war davon ausgegangen, Aktien zu 66 bis 69 Dollar verkaufen zu können, tatsächlich eröffnete die Aktie dann aber mit einem Kurs von 103,89 Dollar, wodurch GitLabs Marktkapitalisierung auf 14,9 Milliarden Dollar angestiegen ist.
GitLab gibt es seit 2012. Die Firma gilt als einziger großer unabhängiger Anbieter einer Versionsverwaltungssoftware. Die größte Konkurrenz stellen die Microsoft-Tochter GitHub und Atlassians Bitbucket. Insbesondere nach der Übernahme GitHubs durch Microsoft im Jahr 2018 ist Gitlab offenbar schnell gewachsen.
Hohe Marketing- und Vertriebsausgaben
Im zweiten Quartal dieses Jahres konnte GitLab einen Umsatzzuwachs von 69 Prozent auf 58,1 Millionen Dollar im Vergleich zum selben Zeitraum des Vorjahres verzeichnen. Laut CNBC hat GitLab Marketing- und Vertriebsausgaben von etwa drei Vierteln seines Umsatzes und schloss so das letzte Quartal mit einem Nettoverlust von 40,2 Millionen Dollar ab.
Geld verdient GitLab mit Premium-Subscriptions
Die Nutzung der Versionsverwaltungsplattform ist im Grunde kostenlos, Geld verdient das Unternehmen mit seinem Angebot an Premium-Subscriptions. Laut Unternehmensangaben generiert das Unternehmen mindestens 100.000 Dollar pro 383 zahlender Kund:innen. Wie viele andere Softwareanbieter operiert GitLab nach einem Freemium-Modell. Der Unternehmenserfolg stützt sich weitgehend auf die Fähigkeit, Nutzer:innen des kostenlosen Produktangebots in zahlende Kunden zu konvertieren. Im Juli ist die Nettoumsatzbindungsrate GitLabs laut eigener Angaben auf 152 Prozent gestiegen. Damit gehört GitLab zu den führenden börsennotierten Softwareanbietern.