
Bosch-Chip-Fabrik in Dresden. (Bild: Bosch)
Laut Branchenverband Silicon Saxony gibt es in Sachsen derzeit rund 2.500 Unternehmen mit mehr als 70.000 Beschäftigten in der Branche. Allein in den vergangenen drei Jahren sind demnach knapp 5.000 Beschäftigte hinzugekommen – nicht nur in der Mikroelektronik, sondern auch im Bereich Software.
Ebenfalls interessant: Insider: EU will eigene Halbleiterfabrik bauen
Beihilfe-Programm IPCEI soll fortgesetzt werden
Unterdessen hat sich Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) für eine Fortführung des europäischen Beihilfe-Programms IPCEI (Important Project of Common European Interest) ausgesprochen. Mit seiner Hilfe habe in den vergangenen Jahren ein Wachstumsschub in der Mikroelektronik ausgelöst werden können, sagte Kretschmer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). Die Eröffnung des neuen Bosch-Werks in Dresden sei einer der sichtbarsten Erfolge des Programms. Vor dem Hintergrund, dass die Fortführung auf europäischer Ebene neu verhandelt werden muss, sei eine schnelle Einigung auf ein zweites IPCEI für die Mikroelektronik dringend nötig, so Kretschmer.
Am Montag eröffnet Bosch seine neue Halbleiterfabrik in Dresden und will künftig auf 300-Millimeter-Wafern Chips für das Internet der Dinge und die Automobilindustrie fertigen. Mitte des nächsten Jahres sollen die ersten Chips verkauft werden.
Der Branchenverband Silicon Saxony sieht darin auch eine Signalwirkung für andere Unternehmen: So hatte jüngst der Telekommunikationskonzern Vodafone angekündigt, in Dresden ein Mobilfunk-Entwicklungszentrum zu errichten. Die sächsische Landeshauptstadt konnte sich gegen mehrere europäische Mitbewerber durchsetzen. Auch Jenoptik will im nächsten Jahr mit dem Bau einer Fabrik für Optiken und Sensoren am Standort beginnen, Anfang 2025 soll die Produktion starten. „Das Zusammenspiel zahlreicher Unternehmen, Institute und Startups macht Dresden zu einem der führenden Hochtechnologiestandorte Europas“, sagte Dresdens Oberbürgermeister Dirk Hilbert (FDP) am Sonntag. dpa