„Call of Duty“: Luxushotel wehrt sich gegen Multiplayer-Map in „Modern Warfare 2“

Bei der Map „Breenbergh Hotel“ erinnert die Ausstattung sehr an das Luxushotel Conservatorium. (Screenshot: Activision/t3n.de)
Activision Blizzard, der Publisher von „Call of Duty: Modern Warfare 2“ (CoD MW2), hat für seinen fotorealistischen Shooter Amsterdam als Schauplatz gewählt. Videovergleiche zeigen, wie lebensecht die niederländische Hauptstadt in dem Spiel nachgebaut wurde. Das ruft allerlei Protest auf den Plan.
So wehrt sich das Luxushotel Conservatorium dagegen, dass es als Vorbild für die Deathmatch-Map „Breenbergh Hotel“ diente. Das berichtet die niederländische Zeitung De Volkskrant. Eine andere Lokalität mussten die Entwickler:innen anscheinend bereits entfernen. Das Spiel erscheint final am Freitag.
Schwer bewaffnete Kämpfer steigen aus einem gepanzerten Fahrzeug und rennen über die Van Baerlestraat, um in den Eingang eines Luxushotels zu kommen. In der Lobby detonieren die ersten Granaten, Schüsse fallen, Männer schreien. Während Spieler:innen sich an der realistischen Simulation erfreuen, ist Hotelmanager Roy Tomassen entsetzt. Die Szene spielt in „seinem“ Hotel. Die Lobby, die Bar, die Aufgänge, das alles ist eins zu eins aus dem Fünfsternehaus übernommen. Tomassen sagt: „Wir haben zur Kenntnis genommen, dass das Conservatorium-Hotel der unerwünschte Schauplatz des neuen ‚Call of Duty‘ ist.“
„Generell lehnen wir Spiele ab, die zur Gewaltanwendung zu ermutigen scheinen“, sagt Tomassen. Das Spiel spiegele in keiner Weise die Grundwerte des Hauses wider. „Wir bedauern daher unsere offensichtliche und ungewollte Beteiligung.“ Man prüfe noch mögliche Maßnahmen. Gamestar weist darauf hin, dass Architektur nach amerikanischen und europäischen Recht urheberrechtlich geschützt sei. Dazu kommt der Markenschutz des Luxushotels, das zudem einen Imageschaden durch die Map ins Feld führen könnte.
Das Conservatorium war ursprünglich ein Bankgebäude, dann ein Musikkonservatorium. Der italienische Architekt Piero Lissoni gestaltete das markante Gebäude im Museumsviertel Amsterdams 2008 neu und überdachte etwa den Innenhof. Daraufhin zog das Luxushotel ein, in dem ein Zimmer über 1.000 Euro pro Nacht kostet.

Das Hotel in Amsterdam steht in „Call of Duty“ in Flammen. Trotzdem kann man das Vorbild einwandfrei erkennen. (Montage: Activision/Google Maps/t3n)
Gamer:innen haben in der Betaversion von „CoD: MW2“ bereits eine Map ausgemacht, die wieder verschwunden ist. Darüber konnten Spieler:innen ihre Schießerei in das sogenannte „Valderas Museum“ legen, das dem Getty Museum in Los Angeles zum Verwechseln ähnlich sah. Andere Stimmen behaupten, die Map sei in der Community zu schlecht angekommen. Woran es wirklich lag, lässt sich nicht feststellen. Zuletzt machte das Indie-Spiel „The Store Is Closed“ Furore, weil es in einem Ikea-Möbelhaus zu spielen scheint. Auf die Abmahnungsdrohung reagierte der Entwickler und versprach, alle Parallelen zu beseitigen.
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