Kiffen gegen Corona? Cannabis soll vor Covid-19-Infektion schützen

Cannabis könnte Rolle im Kampf gegen Corona spielen. (Foto: Stereo Lights/Shutterstock)
In der kanadischen Provinz Quebec sollen Alkohol und Cannabis ab nächster Woche nur noch an Geimpfte ausgegeben werden. Vielleicht überlegt sich Gesundheitsminister Christian Dubé das Ganze aber noch einmal. Denn eine Studie von Forscher:innen der Oregon State University legt nahe, dass bestimmte Cannabinoide, also Inhaltsstoffe des Hanfs, vor einer Infektion mit Covid-19 schützen können. Auch bestehende Infektionen sollen damit behandelt werden können.
Nicht-psychoaktiv: Cannabinoidsäuren schützen
Kleiner Dämpfer für alle, die jetzt denken, dass sie nur regelmäßig kiffen müssten, um sich vor Corona oder schweren Verläufen einer Erkrankung zu schützen: Bei den beiden wirksamen Verbindungen handelt es sich den Forscher:innen zufolge um die Cannabigerolsäure (CBGA) und die Cannabidiolinsäure (CBDA). Diese sind laut Studienautor Richard van Breemen in Hanf und vielen Hanfextrakten vorhanden – und können oral eingenommen werden. Es handelt sich dabei um nicht-psychoaktive Bestandteile von Hanfpflanzen.
Die Forscher:innen haben per Massenspektrometrie-Screening neben Hanf verschiedene weitere Pflanzenarten wie Rotklee, Hopfen oder Süßholz unter die Lupe genommen. Ziel war es, herauszufinden, welche Verbindungen das Spike-Protein des Coronavirus am erfolgreichsten davon abhalten könnten, menschliche Epithelzellen zu infizieren. CBGA und CBDA hatten dabei die höchsten Affinitäten für das Spike-Protein. Bei Laborversuchen wurde dann bestätigt, dass sie eine Infektion blockieren können, wie das Forschungsteam in der im Journal of Natural Products veröffentlichten Studie berichtete.
Cannabinoide als Corona-Medikamente denkbar
Studienautor van Breemen zufolge sind zwar weitere Studien notwendig, es sei aber vorstellbar, dass Cannabinoide künftig in Form von Corona-Medikamenten verabreicht würden. Die Verbindungen sind den Untersuchungen zufolge jedenfalls gegen Sars-CoV-2-Varianten wie B.1.1.7 (Großbritannien) und B.1.351 (Südafrika) wirksam. Ob sie auch gegen die aktuell grassierende Omikron- und mögliche künftige weitere Varianten helfen, ist nicht bekannt. Zudem ersetzen auch sie nicht die Impfung, sondern könnten zusätzlichen Schutz bieten, wie van Breemen meint.