Studie zeigt, wie sich der Akzent eines CEO auf Investoren auswirkt
![Studie zeigt, wie sich der Akzent eines CEO auf Investoren auswirkt Ein CEO mit Akzent macht auf die Investoren in bestimmten Fällen einen besonders guten Eindruck. (Bild: Matej Kastelic/Shutterstock)](https://images.t3n.de/news/wp-content/uploads/2022/10/shutterstock_1206924853.jpg?class=hero)
Wenn jemand die eigene Muttersprache mit Akzent spricht, assoziieren wir den oder die Sprecher:in automatisch mit bestimmten Eigenschaften. Spontan sind das oft eher negative Dinge, etwa ein niedriger sozialer Status oder bestimmte Vorurteile, die mit der Nationalität verknüpft sind.
Auch eigene Erfahrungen spielen beim Sprechen mit Akzent eine Rolle. So könnten beispielsweise für den einen Sprecher mit arabischem Akzent störender sein, für den anderen ist es der italienische oder der sächsische Akzent, der eine negative Reaktion auslöst.
Kann ein Akzent Investoren beeinflussen?
Eine Sondergruppe sind hier CEO von Unternehmen. Sie haben aufgrund ihrer Tätigkeit von vornherein einen anderen Status.
Macht der Akzent dann etwa bei den Investoren einen Unterschied? Beeinflusst er sie in ihren Entscheidungen? Mit diesen Fragen haben sich die Autor:innen einer neuen Studie der Emory Universität befasst.
Um herauszufinden, wie sich der CEO-Akzent auswirken kann, erfanden sie zunächst ein fiktives Unternehmen und entsprechende positive und negative Bilanz-Pressemitteilungen.
Diese Hintergrundinformationen gaben die Forscher:innen insgesamt 143 US-Arbeitnehmer:innen, die über eine gewisse Anlageerfahrung verfügten und so als potenzielle Investoren dienten.
Im nächsten Schritt hörten sich die Studienteilnehmer:innen außerdem die Aufnahme einer Bilanzpressekonferenz an. Auf dieser sprach entweder ein gebürtiger US-Amerikaner oder ein Kolumbianer mit spanischem Akzent.
Überraschende Ergebnisse: Es kommt auf den Akzent an – aber nur in bestimmten Fällen
Die Ergebnisse sind bemerkenswert: Der Akzent macht scheinbar nur dann etwas aus, wenn die Bilanz des Unternehmens schlecht ausfällt.
So waren diejenigen, die sich die Aufnahme des Kolumbianers angehört hatten, eher dazu bereit, in das fiktive Unternehmen zu investieren. Allerdings nur im Fall einer negativen Bilanz.
Bei einer guten Unternehmensleistung machte der Akzent für die Studienteilnehmer:innen und ihre Investitionen keinen Unterschied. Laut den Studienautor:innen liegt das daran, dass Investor:innen mit nicht-muttersprachlichen CEO bestimmte Eigenschaften verknüpfen, etwa harte Arbeit und Entschlossenheit, die es braucht, um bis an die Spitze einer Firma zu kommen.
Eine negative Unternehmensleistung wird mit Dynamik assoziiert, dies wieder zu ändern – was wiederum zu einem positiven Gesamtbild des CEO mit Akzent führt.