Lovoo: Dating-Startup soll Nutzer mit Fake-Profilen ködern
Erst im Juni 2015 feierte das Dresdner Online-Dating-Startup Lovoo die magische Zahl von 30 Millionen Nutzern. Allerdings könnte der Anbieter zum Erreichen dieses Zieles auf fragwürdige Methoden gesetzt haben. Lovoo soll Kunden systematisch manipuliert haben, um sie zu kostenpflichtigen Aktionen zu verführen. Das berichtet das c‘t Magazin, dem eine anonyme Quelle interne Dokumente des Anbieters zugespielt haben soll.
Insgesamt hatten Redakteure Zugriff auf 50 Gigabyte an Daten, die unter anderem aus Exchange-Postfächern, Screenshots und sogar Quellcode bestehen sollen. Die Echtheit der Dokumente konnten die c‘t-Redakteure zwar nicht beweisen, die in den vermeintlich internen E-Mails genannten Vorgehensweisen konnten sie jedoch auch innerhalb der App beobachten. In einer uns vorliegenden Stellungnahme von Lovoo heißt es, die Autoren hätten die internen E-Mails falsch verstanden – falls sie echt seien.
Lovoo: So soll das Startup seine liebeshungrigen Nutzer um ihr Geld bringen
Nach den Informationen der c‘t soll Lovoo massiv Fake-Profile generiert haben, die wiederum automatisch gegenüber echten Nutzern ihre Bereitschaft zum Chatten signalisiert haben. Allerdings bekommen nur zahlende Nutzer das Profil von interessierten Parteien angezeigt. Nichtzahlende Kunden sehen nur ein unkenntlich gemachtes Bild. Wer wissen möchte, wer da auf einen Flirt aus ist, muss auf Lovoo dafür bezahlen. Durch gefälschte Interessenbekundungen könnten demnach unzählige Nutzer um ihr Geld gebracht worden sein. Lovoo weist diese Vorwürfe allerdings zurück.
Die Bilder der Fake-Profile könnten sogar von echten Nutzern aus anderen Ländern stammen. Zumindest soll das der Programmcode nahelegen, den die c‘t aus anonymer Quelle empfangen hat. Außerdem fanden die Autoren ein Skript, das Profilbilder aus anderen Dating-Portalen kopierte. Ein weiteres PHP-Skript soll sogar errechnen, wie hoch die Wahrscheinlichkeit ist, dass ein ausgewählter Nutzer Geld in die Dating-App investiert.
Zu viele Fakes: Lovoo soll auch die eigenen Mitarbeiter bewusst getäuscht haben
Sollten die internen E-Mails, die dem c‘t Magazin zugespielt wurden, tatsächlich von der Lovoo-Führungsriege stammen, dann hat sich das Unternehmen auch darum bemüht, möglichst wenige Mitarbeiter von den Fake-Profilen wissen zu lassen. Dazu sollen sie in der Administrationsoberfläche getarnt worden sein. Außerdem soll ein Filter dafür gesorgt haben, dass in einem Umkreis von 30 Metern um die Firmenzentrale keine Fake-Profile angezeigt werden.
Auch wenn Lovoo die Vorwürfe bestreitet, wäre der Einsatz von Fake-Profilen innerhalb einer Dating-App sicherlich kein neues Phänomen. Nachdem die Daten der US-amerikanischen Fremdgeh-Website Ashley Madison gehackt und ins Netz gestellt wurden, entdeckten Journalisten in den Daten beispielsweise mehr als 70.000 Bots, die sich als weibliche Nutzer ausgaben.
„Dazu sollen sie in der Administrationsobelfäche getarnt worden sein. “
*Oberfläche :)
Danke dir für den Hinweis, Lukas! :) Soeben korrigiert!
Ein Datingportal, das cheatet…?
Oh nein, mein Weltbild stürzt zusammen…
Ich kann dies aus erster Hand bestätigen. Bei Badoo ist es genau so. Frechheit!
Fakes sind da definitiv, ob die aber von Lovoo kommen oder von wem auch immer sei mal dahingestellt. Ich konnte schon zwei echte Frauen dort kennenlernen. Zumindest sahen sie ganz real aus und Kaffee mochten sie auch.
Es wird Zeit das gegen solche Betrüger endlich mal etwas unternommen wird!
Die ziehen ja sogar mit Fakeprofilen bei Tinder und Badoo die Leute zu Lovoo.
Und Datenklau anderer Portale ist mit Sicherheit ein Fall für die Justiz. Wie auch die Abzocke von Millionen Usern. Aber Dumm sind die User da dennoch. Wer zahlt bitte Geld für diesen quatsch?
Liebe Leute, ALLE diese Singlebörsen benutzen doch diese oder ähnliche Methoden. Ich hoffe die Verbraucher wachen hier nach und nach auf. Es ist völlig aus dem Ruder gelaufen.
Verarscht haben soll? Die können bestreiten was immer sie wollen, das Spiel treiben die noch immer (Heute ist der 21.01.2016)