Neue ChatGPT-Funktion als warnendes Beispiel: Löscht sie „Dutzende KI-Unternehmen“ aus?

Zieht OpenAI mit der Weiterentwicklung von ChatGPT bestimmten KI-Startups ganz einfach den Stecker? (Bild: Midjourney)
Seitenlange Texte überfliegen, um sich daraus die wichtigsten Informationen zusammenzusuchen: Geht es nach OpenAI-CEO Sam Altman, gehört das bald der Vergangenheit an. Seit dem 29. Oktober können zahlende Nutzer:innen die Betaversion einer neuen ChatGPT-Funktion ausprobieren. Die ermöglicht es unter anderem, Fragen zum Inhalt eingepflegter PDF-Dateien stellen.
Klingt für die User:innen in erster Linie praktisch. Informatiker Alex Ker schrieb am Tag der Einführung von des Angebots von OpenAI auf X, ehemals Twitter, aber auch: „Viele Startups sind heute gestorben.“
Ker ist nicht der Einzige, der die Ergänzung im ChatGPT-Angebot als Bedrohung sieht: Auch Sahar Mor, Product-Lead beim Zahlungsdienstleister Stripe, spricht von einem Schritt, „der Dutzende von KI-Unternehmen auslöschen wird“.
In einem Linkedin-Post erklärt er, welche Unternehmen aus seiner Sicht von der Einführung neuer Funktionen bedroht sind: sogenannte „GPT-Wrapper-Startups“. Die haben in den vergangenen Monaten Softwarelösungen für Funktionen entwickelt, die OpenAI selbst nicht im Angebot hatte – wie zum Beispiel die Interaktion mit PDF-Dokumenten.
Ergänzt ChatGPT fehlende Features nun nach und nach selbst, müssen sich die betroffenen Startups neu orientieren.
Data-Scientist Alex Reibmann gehört zu den Machern des Chat-with-PDF-Plugins ChatOCR. Im Mai hatte er das Tool angekündigt, nach dem Release landete ChatOCR im ChatGPT-Store. Jetzt hat Reibmann auf X eine Umfrage gepostet, die zeigt, was sich aus User:innen-Sicht durch das neue ChatGPT-Feature verändern dürfte: Von 210 Teilnehmenden gingen 72,4 Prozent davon aus, dass die Nutzung von ChatOCR zurückgehen wird.
Eines der wohl bekanntesten Wrapper-Startups ist Jasper.ai, das einen KI-Copilot mit Marketingschwerpunkt auf GPT-Basis entwickelt hat. Und auch hier ist das Wachstum in den vergangenen Monaten zurückgegangen, im Juli musste das Unternehmen Stellen streichen.
Das PDF-Feature von ChatGPT zeigt demnach eine Entwicklung auf, die vielen Unternehmen, die mit KI-Plugins und Ergänzungssoftware rund um ChatGPT punkten wollen, ohnehin zu denken geben dürfte – und im Idealfall für breite Aufstellungen und möglichst individuelle Konzepte sorgt.
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Liebe Redaktion, wann stellt Ihr endlich die Frage, warum Innovation immer eine Bedrohung für den Lebensunterhalt der Menschen darstellt? Jedesmal wenn in der Geschichte der Menschen etwas besseres erfunden wird. „Sterben Arbeitsplätze aus.“ Niemals wird dabei der Grund für die Bedrohung genannt. Als ob es gar keinen gäbe. Dabei wissen wir ja alle das wir nicht mehr für das eigene Überleben arbeiten gehen. Sondern für den Mehrwert. Wo ist der abgeblieben? Weshalb stellen Sie nicht die exorbitanten Zins-, Rendite- und Dividenden- Forderungen von Menschen mit passivem Einkommen, also die die nicht jeden Tag aufstehen und arbeiten müssen, sondern von der Arbeit anderer Menschen leben, in Frage?
P.S.: Für alle die es bis hierhin schaffen. Ich antworte nur auf Antworten der Redaktion. Spart Euch also Eure Worte. Ich lese es nicht.