Bekommt ChatGPT einen Körper? OpenAI arbeitet an humanoidem Roboter

Der perfekte Arbeiter: Viele Büros könnten bald von humanoiden Robotern bevölkert werden. (Bild: DALL-E)
Seit die rasend schnelle Entwicklung künstlicher Intelligenzen ihren Anfang genommen hat, schürt sie auch dystopische Ängste in der breiten Bevölkerung.
Wie das Technik-Magazin New Atlas berichtet, haben die ChatGPT-Erfinder von OpenAI kürzlich stolze 23,5 Millionen US-Dollar Finanzierung aus ihrem Startup-Fund zusammengekratzt, um sie in das norwegische Roboter-Unternehmen 1X (vormals Halodi Robotics) zu investieren.
Viele Details über die Zusammenarbeit zwischen den beiden Unternehmen sind noch nicht bekannt. Ausgehend von ihren jeweiligen Zielsetzungen ist es aber sehr wahrscheinlich, dass man auf lange Sicht Roboter in humanoider Form entwickeln will, die mit künstlicher Intelligenz ausgestattet Arbeiten verrichten, die bisher von Menschen ausgeführt wurden.
Open-AI-COO Brad Lightcap spricht davon, dass 1X „Vorreiter in Arbeitsaugmentation durch sichere, fortgeschrittene Roboter-Technik“ sei. Diese „Ergänzung“ für die Arbeitswelt hätte durchaus Vorteile: Körperlich können die Maschinen perfekt auf die jeweilige Aufgabe angepasst werden, die KI der Arbeiter hätte Zugriff auf den schier grenzenlosen Wissensschatz des Internets und wäre in der Lage, eine vernetzte Schwarmintelligenz zu bilden. Lernt ein Roboter, eine Aufgabe auszuführen, dann sind danach alle dazu in der Lage. Die Produktivitätssteigerung wäre enorm.
Die Roboter brauchen schließlich keine Pausen, keinen Urlaub und, abgesehen von Kosten für Energie, kein Gehalt – davon träumen viele Arbeitgeber, seit der erste Mensch ein Werkzeug in die Hand genommen hat. Kein Wunder, dass viele in der Roboter-Branche jetzt das große Geld wittern. Wer sich über die Nachteile der Technologie informieren will, könnte „Terminator“ oder „I, Robot“ schauen.
Fakt ist: Die Roboter-Revolution würde einen Umbruch in der menschlichen Gesellschaft bedeuten, wie er wahrscheinlich seit dem frühen Mittelalter nicht mehr stattgefunden hat: Das grundlegende Modell, dass Arbeiter:innen abhängig vom Kapital gehalten werden und ihre bloße Existenz mit Arbeit legitimieren müssen, wäre schlichtweg hinfällig. Während sich gerade viele um den Arbeitsmarkt sorgen, sollte man sich eher fragen, wie eine Welt ohne Arbeitsmarkt aussehen könnte.
Gäbe es keine Arbeit mehr, fielen auch die Löhne weg und es müsste ein ganz neues System der Ressourcenverteilung gefunden werden. Die Folgen dieser Entwicklung, die gerade ihren Anfang nimmt, sind nicht im Geringsten absehbar.
Aufzuhalten ist sie aber wohl nicht mehr. Im Sommer 2023 will 1X seinen ersten zweibeinigen Roboter Neo vorstellen.
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So begann es, werden die Historiker einen einigen Jahren erzählen am Lagerfeuer.