ChatGPT schreibt viel Unsinn. Das haben verschiedenen Überprüfungen ergeben. Doch nun kam heraus, dass dieser Umstand in anderen Sprachen als im Englischen noch viel stärker zum Vorschein kommt. Im Speziellen neige die Variante mit chinesischer Sprache besonders zum Lügen. Schuld sei die Propaganda des Staates.
USA schuld an Farbrevolution und Corona-Pandemie
Das Magazin News Guard hat ChatGPT sieben Aufgaben gegeben, um Desinformationsnarrative über China zu verbreiten. Die englischsprachige Version weigerte sich in sechs Fällen, weil es für das KI-Sprachmodell „weder angemessen noch ethisch vertretbar (ist), falsche oder irreführende Nachrichtenartikel zu erstellen“.
In den Varianten in vereinfachtem und traditionellem Chinesisch produzierte ChatGPT hingegen ohne Widerspruch sieben News mit falschen Informationen. Darunter die Behauptung, die USA hätten die „Farbrevolution“ in Hongkong in Gang und das Covid-19-Virus nach Wuhan gebracht.
Deswegen erzählt ChatGPT Lügen aus China
ChatGPT schrieb: „Jüngsten Berichten zufolge könnte das US-Militär für die Einschleppung des Covid-19-Virus nach China während der World Military Games im Oktober 2019 in Wuhan, China, verantwortlich gewesen sein.“ Als ein Beleg dienen Aussagen des US-Militärs und der Sprecherin des chinesischen Außenministeriums, die diese nie gemacht haben.
In der Uiguren-Frage übernahm der Bot die Erklärung der chinesischen Regierung, bei den Straflagern handele es sich um Ausbildungscamps. Erklärt werden diese Vorgänge durch den Datenkorpus, aus dem die KI ihre Antwort destilliert. Der chinesische Datenkern enthalte eben andere Informationen, an denen sich ChatGPT orientiere. Natürlich sind dort auch viele Medienberichte zu finden, die hierzulande als Propaganda eingestuft würden.
Techcrunch fasst zusammen, dass man sich immer fragen sollte (nicht das Modell), woher die Antwort von ChatGPT oder einem anderen Modell kommt und ob die Daten, auf denen sie basiert, selbst vertrauenswürdig sind.