Chef One: Warum der DHDL-Deal doch noch platzte

Diese Idee war so groß gedacht, dass ein Auftritt in „Die Höhle der Löwen“ her musste. Am Abend traten die Gründer Erdal Alim, Philipp Benseler und Dogan Ayhan in der TV-Sendung auf, um ihr Startup Chef One zu präsentieren. Das Airbnb für Abendessen sollte nicht weniger als die Gastronomiebranche umkrempeln. Hobbyköche können sich über die Website oder die App von Chef One als Gastgeber registrieren und fremde Nutzer gegen Bezahlung für ein gemeinsames Menü nach Hause einladen.
Auf diese Weise sollen Gäste die Möglichkeit erhalten, neben einem guten Gericht auch neue Leute kennenzulernen. „Wir schaffen eine Win-Win-Win-Situation – ein tolles Erlebnis für den Gastgeber, für den Gast und auch für uns“, sagte Mitgründer Philipp Benseler bei der Präsentation. Die Worte kamen zumindest bei Frank Thelen und Judith Williams gut an. Beide Löwen sagten den Gründern am Ende des Auftritts ein Investment zu. Auf 150.000 Euro für insgesamt 25 Prozent der Unternehmensanteile einigte man sich vor den Kameras.
Wie t3n.de auf Nachfrage bei Chef One erfuhr, kam der Deal im Nachhinein jedoch nicht zustande. Zwar habe es nach der Aufzeichnung im Frühjahr „gute Gespräche“ mit Frank Thelen und Judith Williams und ihren Teams gegeben. „In Bezug auf den konkreten Deal sind wir aber nicht zusammengekommen, weil es teilweise dann doch bei den drei Parteien leicht unterschiedliche Ansichten darüber gab, wie Chef One strategisch weiterentwickelt werden kann“, sagt Mitgründer Philipp Benseler. „Daher haben wir uns dann letztlich gemeinsam entschieden, den Deal nicht zu machen.“ Weitere Details nannte der Unternehmer auf Nachfrage nicht.

Chef One will das Airbnb für Abendessen sein. (Screenshot: t3n.de)
Ursprünglich wollte Thelen dem Startup mit seinem technischen Knowhow beim Aufbau einer Plattform helfen, Williams wiederum hatte tatkräftige Unterstützung beim Marketing durch ihr Influencer-Netzwerk zugesagt.
Seit der Aufzeichnung der Sendung hat sich bei Chef One aber auch ohne Investment einiges getan. So wurden über die Onlineplattform nach Angaben der Gründer bereits 1.000 Abendessen organisiert sowie mehr als 6.000 Menschen an einen Tisch gebracht. Die Gesamtzahl der registrierten Nutzer gibt Chef One mit 35.000 an, darin seien allerdings auch Newsletter-Abonnenten und Social-Media-Fans inkludiert.
In den kommenden Monaten soll trotzdem ein strategischer Investor gefunden werden. „Als Startup sind wir natürlich immer mit dem Thema Finanzierung und Beteiligung in Berührung und wir führen auch Gespräche“, sagt Benseler.
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
Ein Grund dürfte auch die Konkurrenz sein.
https://www.eatwith.com/ ist zwar keine App sondern „nur“ eine Webseite, hat dafür aber international ganz schön Verbreitung. So oder so … ein interessantes Konzept. Mal sehen wer das Rennen macht…
Man möge mich korrigieren, aber ich denke, wer fortgesetzt eine Leistung gegen Entgelt anbietet muss ein Gewerbe anmelden. Siehe Uber, Airbnb etc.
Bei den in der Sendung genannten Preisen für die Gäste dürfte es sich kaum nur um die Einstandskosten für die Lebensmittel handeln. Stichwort Gewinnerzielungsabsicht.