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Kohle versus Bitcoin: Rückschlag für Chinas Mining-Industrie

Die Innere Mongolei gehört zu den wichtigsten Mining-Hotspots Chinas. Nun soll der Industrie der Stecker gezogen werden – neue Kohlekraftwerke sind dagegen willkommen.

Von BTC ECHO
2 Min. Lesezeit
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(Foto: Lukasz Stefanski / shutterstock)

In China, dem globalen Schwergewicht in Sachen Bitcoin-Mining, ist seit diesem Jahr der 14. Fünfjahresplan der chinesischen Regierung in Kraft getreten. Eines der Ziele: Das „Reich der Mitte“ soll bis 2060 komplett CO2-neutral werden. Für die Bitcoin-Miner in der chinesischen Autonomieregion Innere Mongolei, die zu den größten Mining-Zentren Chinas gehört, hat das nun harte Konsequenzen. Die Region gilt nämlich nicht nur als Hotspot für Krypto-Mining, sondern auch als besonders energiehungrig.

Die Regionalregierung hat nun Maßnahmen verkündet, die zu einer Senkung des Energieverbrauchs in der Inneren Mongolei beitragen soll. Für die örtliche Bitcoin-Mining-Industrie bedeutet das den Todesstoß. Bis Ende April sollen alle Mining-Projekte „umfassend bereinigt und abgeschaltet werden“, heißt es in der Ankündigung.

Bitcoin-Mining? Nein, danke! Kohlekraft? Ja, bitte!

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Paradoxerweise sieht der Fünfjahresplan zwar eine drastische Senkung des CO2-Ausstoßes vor, der vor allem durch die Senkung des Energieverbrauchs und den Ausbau der „Erneuerbaren“ erzielt werden soll. Allerdings sollen in der Mongolei dennoch weitere Kohlekraftwerke entstehen, wie die Tagesschau Ende Januar berichtete. Die neuen Kohlekraftwerke sollen insgesamt eine Leistung von zehn Gigawatt erzielen. Dabei soll künftig alleine in der 25 Millionen Einwohner zählenden Region so viel Kohle verbrannt werden, wie in ganz Deutschland. Wie das mit dem CO2-Sparplan der Kommunistischen Partei vereinbar ist, bleibt schleierhaft.

Das alte Lied: Bitcoin und die Energiefrage

Es steht außer Frage, dass mit dem Bitcoin-Netzwerk auch der Energiebedarf beim Mining deutlich gestiegen ist. Laut dem Bitcoin Energy Consumption Index von Digiconomist verbraucht das Bitcoin-Netzwerk derzeit im Jahr 77,78 Terawattstunden. Das entspricht dem jährlichen Energieverbrauch von Chile. Derzeit schlägt der Energieverbrauch von Bitcoin pro Transaktion mit 689 Kilowattstunden zu Buche – so viel wie ein US-Haushalt in 23 Tagen verbraucht.

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Das macht Bitcoin jedoch noch lange nicht zum Klimakiller. Schließlich muss man Energieaufwand mit diversen Faktoren ins Verhältnis setzen. So gibt es eine große Zahl von Bitcoin-Minern, die auf erneuerbare Energien setzen. Eine Studie von Coinshares schätzte Ende 2018 den Anteil von Ökostrom im Bitcoin-Mining auf mindestens 77 Prozent. Freilich muss man dabei bedenken, dass Coinshares als Anbieter von digitalen Assets kein Interesse daran hat, Bitcoin in die Schmuddelecke zu stellen, die Zahl also möglicherweise etwas schöngerechnet wurde.

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Allerdings kann Bitcoin auch dabei helfen, überschüssigen Strom aus erneuerbaren und fossilen Quellen sinnvoll einzusetzen. Freilich werden jene, die Bitcoin als Klimakiller bezeichnen, sich davon nicht überzeugen lassen. Allerdings stellt sich hier die Frage, ob man das Aufrechterhalten eines frei zugänglichen, globalen, dezentralen und daher unzensierbaren Wertspeichers wirklich als „Energieverschwendung“ sieht.

Eines steht jedenfalls fest: Die Bitcoin-Miner im Iran dürften es begrüßen, wenn die drittgrößte Mining-Region Chinas die Flinte ins Korn wirft. Die iranische Regierung hat kürzlich grünes Licht für das Bitcoin-Mining gegeben.

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Autor des Artikels ist Christopher Klee.

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