Chosun, die älteste und auflagenstärkste Zeitung Südkoreas, greift ein Gerücht auf, das sich in China über verschiedene Online-Publikationen verbreitet. Die wollen von einer Quelle aus dem BYD-Umfeld erfahren haben, dass sich Elon Musks Tesla für einen Anteil an Chinas größtem Elektroautobauer BYD (Build Your Dream) interessiert.
Übernimmt Tesla 20 Prozent am Batterieriesen BYD?
Im Gespräch sollen demnach 20 Prozent der Unternehmensanteile für einen kolportierten Betrag von 36 Milliarden US-Dollar sein. Nach aktueller Marktbewertung würde der Betrag indes eher etwas mehr als einem Drittel der Anteile entsprechen.
BYD liegt im Ranking der EV-Verkäufe in China insgesamt vor Tesla. Rund 190.000 Stromer setzte der Hersteller im vergangenen Jahr in der Volksrepublik ab. Tesla kam auf rund 135.000. Beide Hersteller liegen deutlich vor anderen EV-Produzenten, die sich gern im Tesla-Umfeld sehen, wie Nio mit seinen rund 43.000 und Xpeng mit seinen rund 27.000 verkauften Autos im Jahr 2020.
Im Modell-Ranking lag Tesla mit seinem Model 3 vor BYDs Han. Das Model 3 landete in China auf Platz 2 der Verkaufscharts, direkt hinter dem GM-Joint-Venture Wuling mit dem Hongguang Mini EV. Der Han landete auf Platz 4 des Rankings.
BYD könnte Teslas Batterienachschub auf Dauer sichern
Noch interessanter als als Autobauer dürfte BYD für Tesla indes als Batteriehersteller sein. Fasst man die Produktionssparten für Autos und Smartphones und andere Geräte zusammen, ist BYD der weltgrößte Hersteller von wiederaufladbaren Batterien.
Bezogen auf Elektroautos findet sich BYD derzeit in den Top 4 der größten Batteriezulieferer weltweit. Tesla gehört indes bislang nicht zu den Kunden des Herstellers. Der US-Autobauer arbeitet zurzeit lediglich mit LG Chem, CATL und Panasonic.
Besondere Aufmerksamkeit ist BYD sicher, seit sie die neuen Blade-Batterien vorgestellt haben. Die weisen eine höhere Energiedichte als konventionelle Lithium-Ionen-Packs auf und sollen vor allem sicherer sein. Stromer mit Blade-Batterien sollen demnach selbst bei schweren Unfällen weitaus weniger anfällig für Brände oder gar Explosionen sein.
Weder Tesla noch BYD haben sich bislang zu dem Beteiligungsgerücht geäußert.