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Tesla-Konkurrent Nio bringt Elektro-Limousine ET7 mit 1.000 Kilometern Reichweite

Der aufstrebende E-Autobauer Nio hat auf seinem „Nio Day“ am Samstag einen Stromer vorgestellt, der mit einer Feststoffbatterie und einem Akku-Wechselsystem Reichweiten bis 1.000 Kilometer erreichen soll.

4 Min.
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Nio ET7. (Foto: Nio)

Die Elektro-Limousine ET7 könnte ein ernsthafter Wettbewerber für Teslas Model S und den Porsche Taycan sein. Ab Anfang 2022 will der chinesische Autobauer den Premium-Stromer ausliefern. Seine Spezifikationen lesen sich fast schon revolutionär.

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Es ist die erste Limousine des chinesischen Herstellers und sie kann ab sofort über die Nio-App bestellt werden. Das teilte Firmengründer William Li bei der Vorstellung des Fahrzeugs auf dem Nio Day im zentralchinesischen Chengdu mit.

Der neue Nio ET7. (Bild: Nio)

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Der Wettbewerb dürfte vor allem durch zwei Konzepte ins Schwitzen geraten, die zwar überall stets als die Zukunft dargestellt werden, bei denen aber bislang noch niemand nah genug an einem Serienkonzept gewesen zu sein schien.

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ET7 kommt mit Akku-Wechselsystem

So soll der Nio ET7 mit einer Feststoffbatterie und dem Nio-typischen Akku-Wechselsystem ausgestattet sein. Das Wechselsystem soll Nio-Fahrern im Alltag Ladevorgänge ersparen.

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Bis Ende dieses Jahres will der Hersteller in der Volksrepublik China 500 solcher Ladestationen installiert haben, die jeweils pro Tag 321 Akkupakete tauschen können sollen. Der Tauschvorgang soll in weniger als drei Minuten erledigt sein.

Feststoffbatterie weist deutlich höhere Energiedichte auf

Der Nio ET7 kommt mit drei verschiedenen Akku-Ausstattungen, die alle auf Feststoffbatterien basieren, die mit einer Energiedichte von bis zu 360 Wattstunden pro Kilogramm aufwarten können sollen. Zum Vergleich: Die in Teslas Model 3 eingesetzten Akkus kommen auf 260 Wattstunden pro Kilogramm. So ergäbe sich für die Nio-Batterien schon rein rechnerisch eine Reichweitensteigerung um rund 40 Prozent.

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Bei seinen Reichweitenangaben bleibt Nio konservativ. So gibt der Autobauer für das kleinste erhältliche Akkupaket mit 70 Kilowattstunden Energieinhalt eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern an. Das entspricht in etwa den Reichweitenangaben Teslas.

Interessanter wird es, wenn wir auf die größeren Akkupakete schauen, die Nio verbauen will. Hier spielt die kompaktere Bauweise der Batterien ihre Vorteile aus. Es passt schlicht mehr Leistung in die Bodengruppe.

Entsprechend will Nio ein Akkupaket mit 100 Kilowattstunden anbieten, dass bereits für 700 Kilometer Reichweite sorgen soll, sowie ein Akkupaket mit 150 Kilowattstunden, das die Reichweite auf bis zu 1.000 Kilometer bringen würde. Damit dürfte sogar die German Angst der Reichweiten-Skeptiker zu überwinden sein.

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Der ET7 von innen. (Foto: Nio)

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Das sind die Leistungswerte des ET7

Beim Antrieb setzt Nio auf zwei Elektromotoren und damit auf einen Allradantrieb. Ein Permanentmagnetmotor an der Vorderachse leistet 245 PS. Ein zweiter am Heck bietet sogar 407 PS auf. Dem Vernehmen nach soll der ET7 nicht bei einer Geschwindigkeit von 200 Kilometern pro Stunde abriegeln.

Für die Beschleunigung aus dem Stand auf 100 Kilometer pro Stunde gibt der Hersteller einen Wert von 3,9 Sekunden an. Den Bremsweg aus dieser Geschwindigkeit gibt der Hersteller mit 33,5 Metern an. Es dürfte sich dabei um die sogenannte Gefahrenbremsung handeln, die typischerweise mit 50 Metern bei 100 km/h angesetzt wird.

Auch das Design der Premium-Limousine dürfte den Geschmack der Zielgruppe treffen. Dabei gehört der ET7 zu den größeren Limousinen. Er ist fast 5,10 lang und nahezu zwei Meter breit und damit etwas größer als das Tesla Model S.

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Steuerung in Kooperation mit Nvidia

Bei der Steuerungstechnik kooperiert Nio mit dem GPU-Giganten Nvidia. Im ET7 setzt der Autobauer vier  SoC (System-on-a-Chip) des Typs Orin ein und erreicht auf diese Weise pro Sekunde 1.016 gleichzeitige Tensor-Operationen (TOPS). Die Orin-Chips sind das Herzstück des neuen Bordrechners namens „Adam“.

Für die Steuerung durch den Fahrer setzt Nio auf ein 12,8 Zoll großes Display in der Mitte der Armaturentafel, ergänzt um das bereits bekannte NOMI-Bediensystem mit künstlicher Intelligenz. Wer will, ergänzt den Hochleistungsboliden um den Schein besonderer Nachhaltigkeit und lässt sich Sitze aus Rattanfasern einbauen.

Vollklimatisierte Massage-Ledersessel hat der Hersteller aber ebenso im Angebot. Dazu passt ein Soundsystem, das aus 23 Lautsprechern 1.000 Watt auf die Insassen abfeuern kann.

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Preis ab 48.000 Euro, bestellbar ab sofort

Ausliefern will Nio erste Exemplare der Limousine ab Anfang 2022. Für das Basismodell mit dem kleinsten Wechselakku ruft der Autobauer umgerechnet rund 56.000 Euro Kaufpreis auf. Wer das Akkupaket lieber mieten statt kaufen will, muss immer noch rund 48.000 Euro auf den Tisch legen und dann monatlich rund 190 Euro Batteriemiete einplanen. Ähnlich wie beim Wettbewerb kostet das Premiummodell runde 10.000 Euro mehr. Diese Staffelung erfreut sich offenbar einiger Beliebtheit unter Autobauern.

Die Fahrerassistenzsysteme vermietet Nio. Wer alle verfügbaren System aktiviert wissen will, muss weitere rund 90 Euro Mietkosten pro Monat einplanen. Wie seine Wettbewerber arbeitet Nio daran, auf der Basis dieser Systeme schrittweise zum selbstfahrenden Auto zu gelangen.

Das ist Nio

Nio gilt als chinesisches Tesla und dürfte über diese Klassifikation nicht unglücklich sein. Bei näherem Hinsehen sind nämlich kaum Gründe für diese Wertung zu finden.

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So freut sich Nio etwa über Rekordauslieferungen für 2020. Danach konnte der Hersteller rund 44.000 Exemplare seiner aus drei Modellen bestehenden Fahrzeugpalette absetzen. Dabei handelt es sich um den siebensitzigen Elektro-SUV ES8 und seine kleinere Variante ES6, die es zudem als Sportback unter der Modellbezeichnung EC6 gibt.

Im Vergleich dazu hat Tesla im abgelaufenen Jahr mehr als zehn Mal so viele Fahrzeuge ausgeliefert. Auch im Aktienvergleich zeigen sich kaum Ähnlichkeiten. Während Tesla bei über 800 US-Dollar notiert, kratzt Nio an der Marke von 60 Dollar. Beide Autobauer haben allerdings einen ähnlich rasanten Wertzuwachs ihrer Aktien über den Jahresverlauf 2020 gesehen.

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Kommentare (5)

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xordinary

1000 Kilometer nach NEFZ. Das sind in der Realität dann 600 bis 650. Immer noch gut, aber für 150 kWh nicht beeindruckend. Das schafft Tesla auch schon fast mit 100 kWh. Ansonsten schön, dass es bei der Konkurrenz voran geht.

Torsten

600 bis 650 km schafft Tesla nicht mit 100 kWh, nicht annähernd. Das ist auch nur die angegebene Normreichweite.

Silverbeard

Ja, aber bei Tesla nach WLTP. In China gilt noch NEFZ.

Silverbeard

Ich warte mal ab, was von dem ganzen ‚können sollte‘ real übrig bleibt.
Und dann denke ich mal darüber nach, wie lange Nio braucht um die gesamte EU mit seinen Wechselstationen auszustatten…

Dieter Petereit

Das sei dir unbenommen. Neben der Wechsel-Lösung können die Autos aber auch geladen werden.

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