Erfolgreicher Versorgungsflug: In Chinas Raumstation können bald Taikonauten einziehen

Trägerrakete bringt Tianzhou-2 ins All. (Screenshot: Youtube/ SciNews, t3n)
Aus technischen Gründen hatte China den eigentlich für den 19. Mai geplanten Start des Raumfrachters Tianzhou-2 verschieben müssen. Am Samstagabend war es dann aber so weit. Die Trägerrakete „Langer Marsch 7“ startete vom chinesischen Weltraumbahnhof Wenchang aus und brachte den Raumfrachter ins All. In den frühen Morgenstunden des Sonntags dockte Tianzhou-2 dann am Kernmodul der geplanten Raumstation Tianhe an. Dieses Modul war erst Ende April ins All gebracht worden. Jetzt ist der Boden für die ersten Taikonauten geebnet.
Denn an Bord des Raumfrachters befanden sich zahlreiche Versorgungsgüter für die laut Medienberichten für den 10. Juni geplante Mission, in deren Rahmen drei Taikonauten per Shenzhou-12-Raumschiff auf die Raumstation gebracht werden sollen. Zu den Versorgungsgütern gehören etwa Raumanzüge für Weltraumspaziergänge, Nahrung – darunter Schweinefleisch und Hühnchen – sowie Ausrüstung für den weiteren Ausbau der Raumstation und Forschungsprojekte, wie CNBC schreibt. Die Taikonauten sollen drei Monate an Bord der ISS-Konkurrenz bleiben und dort auch forschen.
Neben den Versorgungsgütern für die Besatzung brachte der 10,6 Meter lange Raumfrachter Tianzhou-2 zwei Tonnen Treibstoff zur Raumstation. Insgesamt waren laut chinesischen Behörden 6,8 Tonnen Nutzlast an Bord. Der Frachter selbst wiegt noch einmal so viel. Allein die beiden Raumanzüge wiegen jeweils mehr als 100 Kilogramm. Tianzhou-2, an dessen Bord einige Experimente durchgeführt werden können, soll rund ein Jahr im Orbit bleiben können.
Wirklich in Betrieb genommen wird Tianhe aber erst im kommenden Jahr. Bis dahin will China noch mindestens elf Raummissionen durchführen, um den Ausbau der Raumstation zu vervollständigen, darunter vier bemannte Raumflüge. Die aus drei Modulen bestehende Raumstation soll nach der Fertigstellung etwa 240 Tonnen wiegen. Damit entspricht sie vom Umfang her eher der ehemaligen russischen Weltraumstation Mir als der ISS. Platz ist für drei Taikonauten. Die Raumstation könnte laut Beobachtern auch bei geplanten weiteren Missionen ins All dienlich sein. Aktuell hat China wie die USA den Mars ins Auge gefasst.
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