Wie Chips im Parmesan helfen sollen, Fälschungen zu entlarven
Es geht nichts über einen leckeren Parmesan. Ob auf der Pasta, auf der Pizza oder im Salat – uns fallen mit Sicherheit etliche Möglichkeiten ein, wie man den beliebten Käse verwenden kann. Doch gehört der beliebte italienische Parmigiano Reggiano auch zu den Käsesorten weltweit, die am häufigsten gefälscht werden. Ja, richtig gehört!
Es gibt tatsächlich ganze Organisationen, die mit Fake-Parmesan Geld machen. Und es gibt auch ein Parmigiano-Reggiano-Konsortium, auch PRC genannt, das sich der Verbesserung und dem Schutz der Qualität verschrieben hat und die Produktion der berühmten Käsesorten überwacht, um eben solche Imitationen zu verhindern. Seit über 80 Jahren kämpft das Konsortium gegen preiswerte Nachahmungen, die nicht den anspruchsvollen Anforderungen entsprechen, die nötig sind, um das echte Produkt herzustellen.
Nur der Parmigiano Reggiano darf Parmesan genannt werden
1992 hat die Europäische Union die Verordnung (EWG) Nr. 2081/1992 über geschützte Ursprungsbezeichnungen (g.U.) eingeführt. Später wurde dies durch die Verordnung (EG) Nr. 510/2006 ergänzt. Im Jahr 1996 erhielt Parmigiano Reggiano die Anerkennung als geschützte Ursprungsbezeichnung auf europäischer Ebene.
Am 26. Februar 2008 wurde das Urteil des Europäischen Gerichtshofs gefällt. Es besagt, dass Begriffe, die an die geschützte Ursprungsbezeichnung Parmigiano Reggiano erinnern, wie zum Beispiel Parmesan, ausschließlich für den echten Käse verwendet werden dürfen, der in einem kleinen Teil Norditaliens, einschließlich der Provinzen Parma und Reggio Emilia, nach den festgelegten Produktionsvorschriften hergestellt wurde.
Zusätzlich müssen die Käseräder – die durchschnittlich 40 Kilogramm wiegen – mindestens 12 Monate lang in einem Berggebiet gereift werden und werden von Expert:innen zwei Jahre nach der Produktion auf Qualität geprüft.
Parmesan and Chips – so soll der Fake-Käse entlarvt werden
Der neuste Coup des Konsortiums, um Fälschungen ein Ende zu bereiten: Dem Parmesan wird eine ungewöhnliche Beilage hinzugefügt – ein Mikrotransponder in etwa der Größe eines Salzkorns, der sich in den Etiketten auf der Rinde von 120.000 Käserädern des echten Parmigiano Reggiano befindet.
Wer nun die Sorge hat, einen Mikrochip mitzuessen: Die Chips sind lebensmittelsicher, werden aber aufgrund ihrer Position in der harten Haut des Käses wahrscheinlich ohnehin nicht mitgegessen.
Wie funktionieren die Mikrochips?
Wie The Wall Street Journal berichtet, handelt es sich bei den Chips um langlebige, scannbare Lebensmittelmarken, die es Verbraucher:innen ermöglichen, ihr Produkt bis zu seinem Ursprung zurückzuverfolgen.
Sie funktionieren wie „winzige digitale Anker für physische Gegenstände“, werden direkt in ein QR-Code-Etikett eingebettet und von der US-amerikanischen Firma p-Chip Corporation hergestellt. „Wir kämpfen weiterhin mit neuen Methoden“, sagte Alberto Pecorari vom PRC gegenüber dem Wall Street Journal. „Wir werden nicht aufgeben.“
Fake-Parmesan trotz des Ursprungszeichens
Wie das PRC ebenfalls erklärte, haben die Bezeichnung als „einzigartiger und unvergleichlicher Käse“ und das bisherige Ursprungszeichen nicht ausgereicht, um Fälschungen zu verhindern. Und auch die Casein-Platte mit einem eindeutigen und sequentiellen alphanumerischen Code, der auf den Käserädern als Ausweise fungierte, habe Nachahmer:innen nicht davon abgehalten, den Käse zu fälschen.
Die Digitalisierung des Rückverfolgungsprozesses wurde entwickelt, um „den Wert unseres Produkts global zu vermitteln und es von ähnlich klingenden Produkten auf dem Markt abzuheben, die nicht unseren strengen Anforderungen an Produktion und Herkunftsgebiet entsprechen“, sagte PRC-Präsident Nicola Bertinelli.