Influencer:innen haben der Fake-Industrie einen Boom beschert

Viele Unternehmen haben die Macht von Influencer:innen längst entdeckt und nutzen diese ganz bewusst, um potenzielle Kund:innen zu erreichen. Daneben gibt es aber noch eine andere Branche, die durch Influencer:innen einen Auftrieb erlebt: die Fake-Industrie.
Im Rahmen einer Studie befragten Wissenschaftler:innen der britischen Portsmouth University rund 2.000 Teilnehmer:innen zu ihrem Online- und Kaufverhalten. Dabei kam heraus, dass 22 Prozent derjenigen, die regelmäßig in den sozialen Medien unterwegs sind, schon einmal Fake-Produkte gekauft haben.
Dabei sind die Käufer:innen nicht zufällig auf die Produkte gestoßen, sondern wurden durch Influencer:innen auf sie aufmerksam gemacht. Die Studie soll die erste sein, die sich mit diesem Thema auseinandersetzt.
Warum Verbraucher:innen am besten die Finger von gefälschter Ware lassen sollten, fasste David Sheperd als Hauptautor der Studie so zusammen: „Gefälschte Produkte verletzen und töten Hunderttausende Menschen auf der ganzen Welt.“ Die Arbeitsbedingungen in den Fälschungsfabriken seien unsicher und die Löhne entsprächen gerade einmal dem Existenzminimum.
Dabei fanden die Forscher:innen auch eine Zielgruppe heraus, die besonders anfällig für gefälschte Waren ist: Während 70 Prozent aller Kund:innen Männer waren, schlugen die jungen darunter besonders häufig zu.
In der Befragung zeigten die Fake-Fans ein geringes Risikobewusstsein und eine hohe Risikobereitschaft. Angesichts der hohen Preise für echte Markenware hatten sie beim Shoppen auch kein schlechtes Gewissen.
Wer tatsächlich kaufte, was ihm:ihr zuvor in den sozialen Medien vorgeschlagen wurde, war generell doppelt so anfällig für Beeinflussungen durch Freund:innen oder Social Media. The Next Web zitiert Mark Button, einen Mitautor der Studie, folgendermaßen: „Für Marken, Regulierungsbehörden und Strafverfolgungsbehörden ist es von entscheidender Bedeutung, Maßnahmen zu ergreifen und die Aktivitäten dieser illegalen Influencer:innen und der Netzwerke, die sie unterstützen, zu stören.“
Bitte beachte unsere Community-Richtlinien
Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.
Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.
Dein t3n-Team
„Die Arbeitsbedingungen in den Fälschungsfabriken seien unsicher und die Löhne entsprächen gerade einmal dem Existenzminimum.“ Klar, die Arbeitsbedingungen in den legalen Textil- oder Elektronikfabriken sind ja viel besser.