Chrome 81 stopft Sicherheitslücken, bringt mehr HTTPS und Entwickler-Features

Update: Googles Chrome wird nun in Version 81 ausgerollt. (Bild: Google)
Nachdem Google erst vor wenigen Tagen einen Entwicklungsstopp für seinen Chrome-Browser verkündet hatte, rollt nun doch schon Version 81 für Windows, Mac und Android vom Band. Das Gleiche gilt übrigens für die Basis von Chrome, aber auch von beispielsweise Microsofts Edge-Browser Chromium.
Gleichzeitig bastelt man weiter am Release-Kalender: Auf Chrome 81 soll nun Mitte Mai direkt Version 83 folgen; Version 82 entfällt dafür.
Auch die Android-Version wird auf 81 gehievt. Hier wurden 27 Sprachen hinzugefügt, außerdem warnt euch der Chrome-Passwortmanager nun, wenn ihr euer Passwort auf einer als unsicher erkannten Webseite eingebt.

Google leidet unter den Corona-Einschränkungen. Eine Folge: Auf Chrome 81 wird im Mai direkt Chrome 83 folgen. (Bild: Google)
Neuigkeiten zur Sicherheit
Mit Version 81.0.4044.92 schließt Google insgesamt 32 Sicherheitslücken. Das schreibt Google im Chrome-Blog. Von denen waren drei als „hoch“ riskant eingestuft – Angreifer hätten mit ihrer Hilfe Speicherfehler hervorrufen und Schadcode einschleusen können. Weitere acht galten als „mittel”. Ein Update auf die aktuellste Chrome-Version ist wärmstens zu empfehlen.
Auch sonst steht Chrome 81 unter dem Zeichen der Sicherheit. So ist HTTP im Browser fast völlig tabu: Es wird nun immer versucht, auch HTTP-Inhalte über eine sichre HTTPS-Verbindung zu laden. Geht das nicht, gilt Pech gehabt – dann werden entsprechende Inhalte nicht geladen und auch nicht angezeigt. Fair game sind derzeit noch Downloads via HTTP, aber auch das soll sich mit kommenden Chrome-Updates ändern. Derzeit bekommen Entwickler Warnungen in der Konsole angezeigt, wenn ein HTTP-Download von einer HTTPS-Seite geschehen soll.
Einen Schritt vor und wieder einen zurück, geht es beim Verschlüsselungsprotokoll TLS 1.0/1.1. Das sollte eigentlich bei Chrome – wie bei anderen Browsern – rausfliegen. Nur noch TLS 1.2 und höher sollten erlaubt sein. Nun bleibt 1.0/1.1 jedoch vorerst bis zumindest Chrome 84. Der Grund: Einige wichtige Seiten der US-Regierung laufen noch mit dem veralteten Protokoll und könnten nicht mehr aufgerufen werden, würde es standardmäßig geblockt.
Developer: Icon-Badges, Mixed Reality und NFC
Auch für Entwickler hat der neue Chrome wieder einige Neuerungen am Start. Bisher waren Badges an Web-App-Icons nur in der Testphase, nun sind sie Teil der Stable-Version. Die kennt ihr wahrscheinlich schon von eurem Smartphone-Homescreen – die kleinen Punkte mit Zahlen an den Icons, die zeigen, wie viele Nachrichten bei Twitter auf euch warten, wie viele neue Mails ihr habt, oder ob es sonst wo Handlungsbedarf gibt. Jetzt könnt ihr sie mithilfe der Chrome Badging API in eure Progressive-Web-Apps (PWAs) einbauen.

Bekannt aus macOS-Docks und Smartphone-Homescreens: Icon-Badging. Nun sollen mit Chrome 81 auch PWAs mit den kleinen Benachrichtigungen versehen werden können. (Bild: Google)
Die Web XR Device API für Augmented Reality wurde mit Hit Tracking erweitert. Das heißt, dass nun ein kleines Fadenkreuz Teil der AR-Simulation ist, mit der sich virtuelle Gegenstände gezielt im Kamerabild der Echtwelt platzieren lassen können.
In die Testphase – Origin Trials genannt – geht außerdem Web NFC. Mit dem Feature soll Chrome lesend und schreibend mit NFC-Chips interagieren können – die passende Reader-Hardware vorausgesetzt. Mehr Details zu den neuen Entwickler-Features findet ihr bei Google im Dev-Blog.
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