Googles eigener Adblocker für Chrome: „Weg mit dem Werbedreck“
Google geht schon lange gegen sogenannte „Unacceptable Ads“ und „Bad Ads“ vor – die bisher ergriffenen Maßnahmen scheinen aber allem Anschein nach nicht zu genügen. Wie das Wall Street Journal (WSJ) aus informierten Quellen berichtet, entwickle Google einen eigenen Adblocker für seinen hauseigenen und marktbeherrschenden Chrome-Browser.
Dem Bericht zufolge könnte der Adblocker standardmäßig aktiviert sein und in erster Linie Werbung aus einer Website herausfiltern, die eine aus Google-Sicht schlechte Nutzererfahrung liefere. Hierbei orientiere Google sich an den Vorgaben der „Coalition for Better Ads“, der unter anderem Google und Facebook angehören. Zu den blockierten Werbeformaten gehören gemäß der Coalition unter anderem Pop-ups, automatisch startende Videos mit Ton und „Prestitial“ Ads mit Countdown-Timer, die angezeigt werden, bevor überhaupt der Zielartikel vom Leser erreicht wurde. Mit dieser Strategie könnte Google Vermarkter und Websitebetreiber zur Räson bringen und Werbung in erträglichem Maße ausspielen.
Adblocker für Chrome: Google könnte im Falle von „unacceptable Ads“ auch alle Werbeanzeigen blockieren
Den dem Wall Street Journal vorliegenden Informationen könnte Google auch alle Werbeanzeigen ausblenden, sofern sich „unacceptable Ads“ auf einer Website befinden, anstelle nur die störenden Werbeformate zu entfernen. Diesbezüglich scheint offenbar noch keine Klarheit zu herrschen, zudem sei offen, wann und sogar ob die Anwendung erscheinen werde, so WSJ.
Der Launch einer eigenen Adblocker-Lösung seitens Google klingt vordergründig widersprüchlich, schließlich basiert Googles Geschäftsmodell auf dem Werbegeschäft. Mit der Materie vertraute Personen begründen die Maßnahme als Schritt, mehr Kontrolle über den Adblock-Markt zu erlangen, der stetig weiter wachse. Mit dem eigenen Adblocker könnte Google die Schar der Drittanbieter-Lösungen eindämmen – eine Anwendung, die standardmäßig im Chrome-Browser vorinstalliert ist, dürfte auf hohe Akzeptanz stoßen. Zudem darf nicht vergessen werden, dass Chrome mit einem Marktanteil von knapp 60 Prozent Marktführerschaft besitzt.
Falls Google tatsächlich einen eigenen Adblocker veröffentlicht, könnten langfristig Drittanbieter vom Markt gedrängt werden. Unter anderem dürfte Adblock Plus, das durch sein „Acceptable Ads“-Programm umstritten sind, womöglich die Segel streichen. Neben zahlreichen anderen Werbetreibenden zahlt Google dem Mutter-Unternehmen Eyeo GmbH Geld, damit Werbeanzeigen trotz Werbeblocker ausgespielt werden.
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Kluger Schachzug, um seinen eigenen Werbeanzeigen einen Vorteil zu verschaffen. Die wird Google bestimmt nicht blocken und notfalls die Spielregeln im eigenen Sinne anpassen.
„gegen schlechte Werbung „?
Damit geben wir mal wieder ein Stück der Entscheidungshoheit darüber was „gut“ und was „schlecht“ ist an Google ab. Fremde Werbung filtern, eigene Werbung (gute) rausfiltern.
GOOGLE segne dich und behüte dich; GOOGLE lasse sein Angesicht leuchten über dir und sei dir gnädig; GOOGLE hebe sein Angesicht über dich und gebe dir Frieden.