Clemens Meiß ist seit 1997 bei Get the Point und seit 2007 geschäftsführender Gesellschafter der Agentur. Als strategischer Berater, Konzeptioner und Texter stellt der Diplom-Volkswirt die Weichen für die Markenbildung von Unternehmen, Produkten und Inhalten. Wenn er nicht gerade in Sachen Markenarbeit unterwegs ist, fährt er mit seiner Familie ans Meer oder geht in den Proberaum. In der „5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann“-Serie verrät er, welche Rolle gute Musik für ihn im Arbeitsalltag spielt und warum ihn Krach nicht nervt.
5 Dinge, ohne die ich nicht arbeiten kann: Clemens Meiß von Get the Point
Routine: Ein Zitat, dessen Autor und genauen Wortlaut ich natürlich vergessen habe, lautet: „Wenn du willst, dass dich die Muse küsst, sieh zu, dass sie dich beim Arbeiten erwischt.“ Und damit sie mich auch sicher erwischen kann, bin ich meistens pünktlich um 9 Uhr in der Agentur. Flexible Arbeitszeiten hin oder her, ich brauche Struktur und Routine. Das betrifft den zeitlichen Rahmen und setzt sich über einen ziemlich leeren, aufgeräumten Arbeitsplatz fort. Klar ist für mich auch, dass ich einmal lieb gewonnene Stifte in Ehren halte, auch wenn ich sie kaum noch benutze. Zur Routine gehört bei mir genauso, dass mich die Muse spätestens nach 18 Uhr nicht mehr bei der Arbeit treffen könnte, denn dann denke ich weniger und genieße dafür umso mehr.
Bücher: Ich lese viel und gern. Da ich dank vieler Termine und der erwähnten Routine einen überschaubaren Teil meiner Lebenszeit in der Agentur verbringe, bleibt mir dafür auch viel Raum. Und was ich so lese, überträgt sich automatisch in meinen beruflichen Alltag. Denn ich lasse mich von allem möglichen inspirieren. Ob es sich dabei um philosophische Gedanken, um geschichtliche Zusammenhänge oder um banalen Blödsinn handelt: Am Ende ist alles für etwas gut.
Krach: Unser Büro ist eine ehemalige Eckkneipe und deshalb natürlich ebenerdig. Durch die Fenster blicke ich auf eine vielbefahrene Straße, auf der sich Autofahrer und Straßenbahn-Führer regelmäßige Hupduelle liefern. Ich liebe das. Klingt blöd, ist aber so. Und es macht mir deshalb auch nichts aus, im Sommer bei offenem Fenster zu arbeiten, während Paketboten, Fahrräder oder Pendler akustisch quer durch mein Büro rauschen. So ist nun einmal das Stadtleben. Dreckig, laut, aber eben auch lebendig.
Menschen: So sehr ich Routine liebe, brauche ich doch deren Unterbrechung. Die gemeinsamen Mittagessen mit Kollegen, regelmäßige Meetings, der spontane, kreative Austausch oder das Teilen von Lebensweisheiten gehören für mich zum Arbeitsalltag einfach dazu. Sie entspannen und inspirieren zugleich. Auch die klassische Frage: „Darf ich dich mal eben stören?“, deren Antwort schon impliziert ist, finde ich prima. Klar werde ich dann vielleicht aus einem Gedanken herausgerissen. Aber warum auch nicht?! Dann spinn ich den eben gleich weiter oder mache einen neuen, besseren. Unser Business ist „Kommunikation“, da sollte der Austausch zwischen Menschen an erster Stelle stehen.
Online-Musikhandel: Seit über 40 Jahren mache ich Musik und bin mit Leidenschaft und Überzeugung Bassist. Obwohl ich schon ziemlich viele und gute Instrumente habe, kann ich mich immer wieder für neue Bässe oder neues Equipment begeistern. Deshalb oute ich mich hier, dass ich immer wieder auch während der Arbeit auf Websites surfe und nach Instrumenten Ausschau halte. Andere Menschen bekommen beim Sound einer Harley Davidson Gänsehaut, ich beim Anblick eines Music-Man-Stingray-Basses – am besten von 1977. Und genau diese absolute Begeisterung, ein Moment der völligen Entrückung, ist die perfekte kreative Auszeit. Nach wenigen Minuten ist die Sucht gestillt und ich kann mich wieder auf die aktuelle Aufgabe konzentrieren. Obwohl … gibt es eigentlich etwas Wichtigeres als einen fett klingenden Bass?
Übrigens, alle weiteren Artikel aus dieser Serie findet ihr hier.