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Ratgeber

Wie Coaching für Mitarbeiter:innen dein Unternehmen nach vorne bringt

Coaching gehört in (fast) jedem Unternehmen zum guten Ton. Meistens aber nur für Führungskräfte. Doch was passiert, wenn jedem Teammitglied ein externer Coach zur Verfügung gestellt wird?

Von Simon Marqua
6 Min.
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Wer sagt, dass nur Führungskräfte gecoacht werden sollen? (Foto: Shutterstock-Rawpixel.com)


Wer schon einmal in den Genuss eines professionellen Coachings gekommen ist, weiß, welchen Nutzen man daraus ziehen kann – beruflich und auch persönlich. In Bezug auf Mitarbeiter:innen spielt Einzel-Coaching allerdings bislang keine so große Rolle. Zu Unrecht. Denn von einem solchen Coaching profitiert nicht nur der:die einzelne Mitarbeiter:in, sondern das gesamte Team und damit das ganze Unternehmen.

Coaching fördert die persönliche Entwicklung und bringt Klarheit. Etwa über die eigene Rolle im Team oder über Wünsche und Ziele im Job. Denn gerade wenn in wachsenden Unternehmen verschiedene Teams regelmäßig bereichsübergreifend zusammenarbeiten, kann der Fokus manchmal verschwimmen.

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Coaching schafft ein Bewusstsein für die eigene Selbstwirksamkeit und bietet Raum für lösungsorientiertes Handeln. Doch was viel mehr zählt: Coaching ist Ausdruck von Wertschätzung für jeden einzelnen Menschen im Unternehmen und bringt ein Team enorm voran. Und wo ein motiviertes Team ist, da sind auch zufriedene, nein, begeisterte Kund:innen.

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Coaching für Mitarbeiter:innen – ein unterschätztes Instrument im Employer-Branding

Für die meisten Unternehmer:innen ist längst klar, dass glückliche, gesunde und ausgeglichene Mitarbeiter:innen produktiver sind. Sie identifizieren sich mehr mit „ihrem“ Unternehmen und sind darüber hinaus auch Markenbotschafter:innen nach außen.

Das wiederum zieht andere qualifizierte Bewerber:innen an. Denn bei der Wahl des Jobs sind finanzielle Anreize längst nicht mehr allein ausschlaggebend. Vielmehr gewinnen „softe“ Faktoren wie die körperliche und mentale Gesundheit und die Entwicklung der eigenen Persönlichkeit zunehmend an Bedeutung.

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In diesem Kontext kann das Mitarbeiter:innen-Coaching einen entscheidenden Beitrag für den Erfolg deines Unternehmens leisten. Denn einerseits steigert es die Motivation und Leistungsbereitschaft deines bestehenden Teams, es erhöht im Rahmen deiner Employer-Branding-Strategie aber auch deine Attraktivität als Arbeitgeber.

Coaching-Themen, Coaching-Ziele

Auch wenn es letztendlich um den Erfolg deines Unternehmens geht, ist Coaching in erster Linie eine Hilfe zur Persönlichkeitsentwicklung der Menschen in deinem Team. Es geht also nicht darum, den Coachees etwas „aufzudrücken“ oder ihnen zu vermitteln, dass sie durch die Gespräche mit dem Coach ein Unternehmensziel zu erreichen haben. Nein, im Zentrum des Coaching-Prozesses stehen andere Themen, zum Beispiel:

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  • Reflexion von eigenen Verhaltensmustern
  • Selbstwahrnehmung und Fremdwahrnehmung
  • Umgang mit Feedback und Kritik
  • Identifikation von Stressoren
  • Konfliktlösung im Team
  • Zeit- und Organisationsmanagement
  • Entwicklungspotenziale in der Karriere

Mitarbeiter:innen, die ein Coaching mitgemacht haben, berichten, dass sie einen großen Nutzen daraus gezogen hätten. Sie fühlten sich regelrecht „aktiviert“. Sie spürten, dass sie ihre Stärken noch besser einbringen konnten und hatten weniger Scheu, auch kritische Themen anzusprechen. Sie erkannten Probleme, die ihnen in manchen Situationen das Leben schwer machten, und staunten selbst darüber, wie gut sie mit Begleitung durch den Coach Lösungen dafür erarbeiten konnten.

Geschützter Raum und eine Vertrauensperson

Damit ein solches Bewusstsein und lösungsorientiertes Handeln überhaupt entstehen kann, braucht es eine Person, der die Menschen im Unternehmen vertrauen. Diese Person ist weder der Chef oder die Chefin noch eine andere Führungskraft. Nur ein externer Coach kommt hierfür infrage. Jemand, der oder die mit neutralem Blick berät und begleitet, Perspektiven eröffnet und eine 100-prozentig sichere Kommunikation gewährleistet.

Erfolgreiches Coaching: Darauf kommt es an

Damit diese Kommunikation auf allen Ebenen gelingt und das Coaching erfolgreich ist, müssen sich die Beteiligten darüber einig und im Klaren sein, wer welche Rolle übernimmt und was das im Einzelnen bedeutet. Für die drei „Akteure“ gelten daher folgende Regeln:

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1. Der Coach: Coaching ist Hilfe zur Selbsthilfe

Der Coach macht ein Angebot. Konkret soll es darum gehen, Ursachen für Probleme selbst zu erkennen und auch selbst zu lösen.

Der Coach ist „nur“ Begleiter, der wie ein Spiegel das Denken und Fühlen seiner Coachees reflektiert. Er zeigt Methoden und Fähigkeiten auf, mit denen der Coachee die Selbstwahrnehmung schärfen kann, um Situationen, die bislang schwierig erschienen, besser zu meistern.

Dass über die Gespräche Stillschweigen herrscht, ist selbstverständlich – auch und vor allem gegenüber der Führungskraft.

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2. Die Führungskraft: Coaching ist keine Arbeitsanweisung

Die Unternehmensführung schafft den geschützten Raum und die personelle Voraussetzung in Form eines professionellen und nach transparenten Kriterien ausgewählten Coachs.

Alles Weitere ergibt sich aus der persönlichen Beziehung zwischen Coach und Coachee. Zwar liegt es in der Natur der Sache, dass ein Unternehmen aus dem Coaching für seine Mitarbeiter:innen einen Nutzen ziehen möchte, und zwar im besten Fall eine gesteigerte Produktivität.

Das bedeutet aber nicht, dass der oder die Vorgesetzte die Inhalte des Coachings bestimmt oder erfährt, was im Coaching besprochen wird.
Darüber hinaus muss zu jedem Zeitpunkt klar sein, dass das Coaching ein Angebot und keine Verpflichtung ist. Jede:r Mitarbeiter:in muss selbst entscheiden dürfen, ob er:sie das Angebot annimmt oder nicht.

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3. Der:Die Mitarbeiter:in: Coaching braucht Offenheit und Bereitschaft für Entwicklung

Coaching soll den Mitarbeiter:innen einen persönlichen Benefit bringen – für die eigene Selbstwirksamkeit, aber auch für die Unternehmenskultur und -produktivität.

Deswegen ist es wichtig, dass das Thema Coaching gut kommuniziert wird. Denn wenn sich die Menschen im Unternehmen fragen, wozu das alles gut sein soll, dann ist die ganze Investition überflüssig.

Für den einen ist Coaching vielleicht ein „Modethema“, für die andere nur ein weiteres Buzzword im New-Work-Vokabular. Oder es gibt Vorbehalte sich zu öffnen, weil nicht klar ist, dass von dem, was im Coaching besprochen wird, kein Sterbenswörtchen nach außen dringen wird.

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Ohne das Vertrauen und die Offenheit der Mitarbeiter:innen gegenüber der Unternehmensführung (die bestenfalls bereits durch eine wertschätzende Arbeitskultur gefestigt sind) kann Coaching nicht erfolgreich sein.

Doch auch unter den günstigsten Voraussetzungen muss eines klar sein: Wer nicht will, will nicht. Jedenfalls noch nicht. Der Weg sollte immer offen sein.
Wer weiß, vielleicht löst sich eine ablehnende Haltung schon bald in Luft auf, wenn andere von ihren positiven Erfahrungen im Coaching berichten.

Durch Coaching zum Unternehmenserfolg

Gesteigerte Produktivität, mehr Umsatz, neue Kund:innen und qualifizierte Fachkräfte – so könnten die Schlagwörter lauten, die sich – sozusagen als „Langzeitfolgen“ – als positive Effekte aus einem individuellen Coaching für alle deine Mitarbeiter:innen ergeben.

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Doch die eigentlichen Erfolge zeigen sich schon früher, man muss nur genau hinschauen und bei jedem und jeder Einzelnen die positiven Veränderungen wahrnehmen. Zu nennen sind hier die Verbesserungen in der Kommunikationsfähigkeit, dem Konfliktmanagement und der Beziehungspflege sowie ein optimiertes Zeit- und Organisationsmanagement.

Es ist so gut wie sicher, dass das auf dein unternehmerisches Ergebnis und nicht zuletzt auf die Wahrnehmung deines Unternehmens als Arbeitgeber am Markt einzahlen wird.

Du wirst erkennen, wie diejenigen, die ein Coaching durchlaufen haben, zu einer nie dagewesenen Klarheit über ihre Position und Rolle im Unternehmen gelangen. In einigen Fällen wirst du den Eindruck haben, als seien Talente und Fähigkeiten quasi erst „angeknipst“ worden, um sie fortan für die Arbeit im Team nutzen zu können. Das Selbstvertrauen wird steigen und damit auch der Mut und der Wille, sich mit eigenen Ideen ohne Scheu vor Ablehnung einzubringen.

Fazit: Ein klares „Daumen hoch“ für das Coaching

Es soll hier nicht der Eindruck einer heilen Welt entstehen. Konflikte, Probleme und Projekte, die ein Team und ein Unternehmen an die Grenzen bringen, gibt es immer und wird es immer geben. Und trotz vieler Maßnahmen im Employer-Branding werden dir die Fachkräfte nicht jeden Tag die Bude einrennen.

Soll heißen: Du wirst dich immer wieder aufs Neue im „War for Talents“ um die Besten bemühen müssen – und die dann wieder von deinen Benefits überzeugen, sie ins Team integrieren und so weiter.

Aber du wirst auch vergnügte, selbstwirksame und in ihrer Persönlichkeit gestärkte Menschen in deinem Unternehmen erleben.

Du wirst sehen, wie motiviert sie an die Arbeit gehen, wie sie sich offener austauschen, sich mehr zutrauen, Entscheidungen treffen und Herausforderungen annehmen. Talente werden hervortreten, die auch vorher schon da waren, aber vielleicht noch gar nicht zum Ausdruck gekommen sind.

Du wirst noch stärker als zuvor erkennen, dass in allen deinen Teammitgliedern Persönlichkeiten stecken, die dich und euch als Unternehmen voranbringen wollen – aber eben auf ihre individuelle Art und Weise.

Das wird nicht alleine, aber zu einem großen Teil Ergebnis eines Coachings sein. Und trotz der Kosten, die zweifellos damit verbunden sind, wirst du erkennen, dass es sich lohnt – für dein Unternehmen und für alle, die bereits an deinem Erfolg mitwirken oder in Zukunft mitwirken werden.

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