Coding-Fonts: Die 8 besten Schriften für Entwickler

Coding-Fonts. (Foto: Shutterstock.com)
Entwickler und Designer verbringen oftmals Stunden damit, am Rechner zu sitzen und auf ihren Code zu starren. Um dabei die Konzentration aufrecht zu erhalten, effizient zu arbeiten und Fehler zu vermeiden, sollten sie die dabei verwendete Schriftart sorgfältig auswählen. Gute und angenehme Lesbarkeit gehört zu den Hauptkriterien für hilfreiche Coding-Fonts. Dabei haben sich vor allem Monospace-Fonts, also Schriften mit fester Zeichenbreite, die auf die feste Typenbreite von Schreibmaschinen zurückgehen, bewährt. Sie leiten das Auge durch ihre an einem imaginären Raster orientierte Ordnung auch durch lange Code-Reihen und erlauben die Unterscheidung einzelner Charaktere.
Ein weiteres gängiges Merkmal, das viele Schriften für Programmierer teilen, ist der weitgehende Verzicht auf Serifen und sonstige Schnörkel, denn auch diese wirken auf Dauer ermüdend auf die Augen. In den letzten Jahren sind immer mehr Schriften erschienen, die sich speziell an die Bedürfnisse von Codern richten. Die wichtigsten von ihnen findet ihr in der nachfolgenden Übersicht.

Source Code Pro ist einer der beliebtesten Coding-Fonts.
Der Programmier-Font Source Code Pro ist 2012 von Paul D. Hunt für Adobe entwickelt worden und gehört mittlerweile zu den meistgenutzten und beliebtesten Entwickler-Fonts überhaupt. Er baut auf der Adobe-Schrift „Source Sans“ auf, sorgt aber durch adaptierte Buchstabenhöhen, weitgehenden Verzicht auf Serifen und die Vergrößerung wichtiger Symbole wie „<“, „>“, Klammern oder Satzzeichen für bessere Lesbarkeit. Die Schrift steht unter Open-Source-Lizenz und ihr findet sie bei GitHub zum Download.

Der 2015 veröffentlichte Coding-Font „Hack“ von Sourcefoundry erfreut sich zunehmender Beliebtheit.
Der Open-Source-Font Hack basiert auf der ebenfalls beliebten Entwickler-Schrift „DejaVu sans mono“ und wird von seinen Machern als wahres „Arbeitspferd für Code“ beschrieben. Er zeichnet sich durch gute Lesbarkeit gerade bei kleinen Schriftgrößen und strategisch platzierte Serifen aus, ebenso wie durch die grafische Hervorhebung der fürs Programmieren wichtigen nicht-alphabetischen Zeichen. Im Hack-Playground von Sourcefoundry.org könnt ihr Hack in Aktion sehen und auch einige weitere Coding-Fonts ausprobieren.

Input gibt es als Monospaced- und als proportionale Variante. (Screenshot: Input)
Die Besonderheit beim Font Input: Die Schrift gibt es sowohl in einer Monospaced- als auch in einer proportionalen Variante. Die Macher von Input argumentieren, dass Entwickler nicht mehr unbedingt auf Monospace-Schriften angewiesen seien, da moderne Editoren durchaus in der Lage seien, einige Nachteile von proportionalen Schriftarten beim Programmieren auszugleichen. Wer findet, dass das Experiment einen Versuch wert ist, kann sich auf der Homepage von Input ein genaueres Bild machen. Für den privaten Gebrauch ist die Schrift kostenlos, wer Input allerdings auch publizieren möchte, muss – je nach Verwendungszweck und Umfang – mit Kosten zwischen 2,50 bis 200 US-Dollar pro Jahr rechnen.

Consolas. (Grafik via Wikipedia)
Consolas von Lucas de Groot hat mit dem Release von Windows Vista die Schrift „Courier News“ als standardmäßige nichtproportionale Microsoft-Schrift abgelöst. Die Monospace-Schriftart verwendet Microsofts ClearType für die Kantenglättung und wartet mit einigen spezifischen Extras, wie etwa einem Schrägstrich durch die Ziffer Null, auf.
Consolas wird mit diversen Microsoft-Produkten ausgeliefert, Webworker können aber auch separate Lizenzen für die Schrift bei Microsoft erwerben.

Inconsolata ist eine kostenlos verfügbare Schrift für Entwickler. (Grafik: levien.com)
Mit Inconsolata folgt an fünfter Stelle eine Open-Source-Schrift, die auf den grafischen Elementen von Consolas, aber auch auf den älteren Schriften „Avenir“ und „Letter Gothic“ aufbaut. Designer Raph Levien hat besonders darauf geachtet, dass Inconsolata nicht nur bei kleinen Schriftgrößen gut aussieht, sondern sich auch problemlos skalieren lässt, ohne an Reiz einzubüßen. Inconsolata findet ihr auch bei Google Fonts.

Inconsolata-g. (Screenshot: Slant.co)
Bei Inconsolata-g wiederum handelt es sich um eine modifizierte Version von Inconsolata, bei der einzelne Schriftzeichen zwecks noch besserer Lesbarkeit adaptiert worden sind. So sind etwa die Anführungszeichen gerade und nicht schräg, Ziffern sind leicht vergrößert und der Slash durch die Null wird durch einen innenliegenden Punkt ersetzt. Auch Inconsolata-g steht unter Open-Source-Lizenz.

Die Schrift „Fira Mono“ für Entwickler gibt es in einer regulären, einer Medium- und einer Bold-Version. (Screenshot: mozilla.github.io)
Fira Mono ist die Monospaced-Variante der Schrift „Fira Sans“, die Erik Spiekermann und weitere Designer 2013 für Mozillas Open-Source-Betriebssystem Firefox OS entwickelt haben. Sie basiert auf Mozillas Hausschrift FF Meta und weist außerdem einige Ähnlichkeiten mit Adobes Source Code Pro auf, wird aber zuweilen für noch bessere Lesbarkeit gepriesen. Fira Mono steht, wie die gesamte Fira-Schriftfamilie, unter Open-Source-Lizenz. Ihr findet die Schrift auf GitHub oder auch bei FontSquirrel.

Die proprietäre Apple-Schrift Monaco richtet sich ebenfalls an Programmierer. (Screenshot: slate.co)
Auch aus dem Hause Apple gibt es eine speziell auf die Anforderungen von Entwicklern und Designern ausgerichtete Schriftart. Der von Susan Kare und Chris Holmes entwickelte Monospace-Font Monaco übernimmt diese Rolle schon seit vielen Jahren tadellos. Die gestochen scharfen Charaktere machen das Lesen auch bei kleiner Schriftgröße einfach, zudem lassen sich leicht verwechselbare Zeichen wie „I“, „l“ und „1“ gut voneinander abgrenzen. Charakteristisch für Monaco ist außerdem die sehr runde, fast schon Halbkreis-artige Form der Klammern. Monaco ist eine proprietäre Schrift und kann nur auf Apple-Geräten genutzt werden.

Ubuntu Mono gehört ebenfalls zu den beliebten Coding-Fonts. (Screenshot: typecast.com)
Die Ubuntu-Schriftenfamilie ist vom Designstudio Dalton Maag im Auftrag von Canonical erstellt worden. Sie soll die Ubuntu-Nutzer rund um den Globus repräsentieren und sich daher auf möglichst vielen Sprachen inklusive ihrer Sonderzeichen nutzen lassen. Als nichtproportionale Variante ist auch hier Ubuntu Mono die richtige Wahl für Programmierer. Der Font ist auch bei kleinen Schriftgrößen gut lesbar und erlaubt das intuitive Erfassen einzelner Buchstaben und Elemente direkt beim ersten Lesen. Hier gibt es den Open-Source-Font Ubuntu Mono bei Google Fonts.
Übrigens: Ein ständig aktualisiertes User-Ranking der besten Coding-Fonts findet ihr auch bei slant.co.
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Alle hier gezeigten Schriftarten haben das selbe Problem.
Der unterschied zwischen “ imd “ ist nur schwer zu erkennen.
In Programmiersprachen, in den single-qoutes und double-qoutes erlaubt sind, kann man schnell Fehlermachen übersehen. Gerade wenn man solchen Code nur im Browser, ohne syntax check, vor sicht und darauf hoffen muss, dass wenigstens, das Highlighting auf Fehler aufmerksam macht. Code Review Prozesse werden leider nicht sehr im Editor/IDE durchgeführt.
Fansque Sans Mono (open source) ist bis jetzt die einzige Schriftart, die hier nicht wie alle anderen versagt.
Meinst du die Fantasque Sans Mono? Fansque kann ich nicht finden ;) …
Sehr informativer Artikel! Ich wünsche mir eine Fortsetzung „Schriften für beste Lesbarkeit bei sehr kleinen Schriftgrößen“.