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Cohns fabelhafte digitale Welt oder: Amazon und die Grundrechenarten, ein Trauerspiel

Woher hat der Online-Marktplatz eigentlich die Lizenz zum Ruinieren? Deutsche Onlinehändler von Amazon verlieren ihre Existenz mit einem Kommastrich. Brauchen wir für künstliche Intelligenz bald auch ein Abitur?

Von William Cohn
2 Min. Lesezeit
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(Bild: t3n)

Um während der Coronakrise Wucherer und andere Beutelschneider von ihrem Marktplatz auszuschließen, lässt Amazon die Angebote seiner Händler mit einem Algorithmus kontrollieren und gegebenenfalls bei Verdacht auf Wucherpreise löschen.

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Leider ist dem amerikanischen Algorithmus entgangen, dass es in Europa ein Komma zwischen Euro- und Cent-Beträgen gibt und so kostet eine deutsche Packung Klopapier nach amerikanischem Verständnis nicht mehr zwofuffzich, sondern 250 Euro! Und das für Klopapier? Das finden die Amazonen zurecht für den Arsch, weshalb sie die Konten der betroffenen Onlinehändler sofort im Klo runterspülte.

Dem Vernehmen nach bemühen sich die verstoßenen Onlinehändler seit nunmehr über fünf Wochen, das Problem mit dem amazonischen Kundenservice zu klären, der – wen erstaunt’s – von künstlicher Intelligenz betrieben wird, und in der Folge das Problem nicht versteht.

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Ich frage mich nun fasziniert, woran liegt das?

Setzt man bei Amazon vor allem deswegen auf künstliche Intelligenz, weil natürliche solche a) im Lande der grenzenlosen Unmöglichkeiten zu wenig vorhanden ist? Diese b) wenn in irgendeiner Ecke der Prärie doch noch aufgefunden werden konnte, zu kostbar und folglich zu teuer kommt oder c) diese dank des amerikanischen Schulsystem das Problem auch nicht verstehen würde?

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Ist die Unfähigkeit der künstlichen amazonellen Intelligenz, das Problem überhaupt zu begreifen, nur dem Umstand geschuldet, dass diese von Amerikanern programmiert wurde? Was nicht besonders verwundern würde, denn dem Vernehmen nach zählt Mathematik nicht zu den Lieblingsfächern amerikanischer College-Schüler. Punkt, Punkt, Komma, Strich hat in den Staaten meist eine ganz andere Bedeutung.

Und was würde helfen?

Was würde helfen? Möchte man den großen Harald Schmidt zitieren – Schulpflicht für künstliche Intelligenz? Wäre es vielleicht hilfreich, ein Computer- und Roboterabitur einzuführen? Oder vielleicht bräuchte es eine Zugangsbeschränkung für Programmierer von künstlichen Intelligenzen: IQ nicht unter 160 und deutscher Abi-Durchschnitt 1,0 und nicht 1.0? Und Bachelor- und ähnliche Brotabschlüsse werden für diesen Beruf nicht anerkannt?

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Und bevor eine künstliche Intelligenz überhaupt auf die Menschheit losgelassen wird, muss sie selber mindestens eine Schachweltmeisterschaft und andere Hochleistungssportveranstaltungen gewonnen haben. Und ISO-zertifiziert muss sie natürlich auch sein!

Wo kämen wir denn da hin, wenn es den Amerikanern gestattet wäre, auf dem deutschen Markt deutsche Existenzen zu ruinieren, ohne den dafür nötigen ISO-Zertifizierungsprozess durchlaufen zu haben? Ach ja, und bevor ich’s vergesse, hoffentlich verdankt Jeff Bezos seinen Reichstermannderweltstatus nicht nur einem Kommafehler.

Was unsere fabelhafte digitale Welt sonst noch an Überraschungen für William Cohn bereithält, lest ihr hier.

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Dein t3n-Team

Cpt.OYZO

Hat Herr Cohn einen Freund der Klopapier auf Amazon verkauft? Für 2,50€ die Rolle?

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