Neuer Computerspeicher übersteht Temperaturen über 500 Grad Celsius

Der Speicher könnte im Weltraum eingesetzt werden. (Foto: Mentor57 / Shutterstock)
Computer verwenden meist nichtflüchtige Speicher, die in der Lage sind, Daten auch dann zu behalten, wenn der PC keine Energie mehr hat. Ein Forscherteam der University of Pennsylvania um Deep Jariwala hat nun einen solchen nichtflüchtigen Speicher entwickelt, der Temperaturen von bis zu 500 Grad Celsius standhalten kann, berichtet New Scientist.
Diese Entwicklung könnte besonders für Weltraummissionen zu heißen Planeten wie der Venus von großem Nutzen sein. Derzeit müssen die Speichereinheiten für solche Missionen nämlich durch zusätzliche Kühlungsmechanismen geschützt werden, was sowohl Ressourcen als auch Geld in Anspruch nimmt.
Der Speicher besteht aus Scandium-Aluminium-Nitrid, einem Material, das elektrische Ladungen speichern kann. Um die Hitzebeständigkeit zu erhöhen, wurde dieses Material zwischen Platin und Nickel geklemmt – beides Metalle, die sehr hohe Temperaturen aushalten können.
In Tests zeigte sich, dass der Speicher Temperaturen von 500 Grad Celsius mindestens sechs Stunden lang standhalten konnte, ohne die Daten zu verlieren. Theoretische Berechnungen lassen darauf schließen, dass der Speicher sogar noch höhere Temperaturen aushalten könnte.
Die verwendeten Messgeräte können solch hohe Temperaturen allerdings nicht messen, daher konnte dies noch nicht verifiziert werden. Deep Jariwala betont die Relevanz dieser Technologie für die Raumfahrt:
„Wenn man die zusätzliche Verpackung und Kühlung entfernen möchte, um Gewicht und Energie zu sparen, wäre dies ziemlich passend“, sagt er über den Speicher.
Es gibt allerdings noch offene Fragen bezüglich der neuen Speichertechnologie. So ist bisher unklar, wie viel Datenkapazität der Speicher tatsächlich bietet, da das Forscherteam diesen Aspekt noch nicht getestet hat.
Ein vielversprechendes Merkmal ist jedoch, dass der Speicher sehr dünn gestaltet werden kann, was auf eine hohe Datendichte hindeutet.
Die Forschungsergebnisse wurden in einem wissenschaftlichen Paper auf Arxiv veröffentlicht.
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