
Der Elektrohändler Conrad will sich künftig auf seinen B2B-Marktplatz „Sourcing Platform“ konzentrieren. (Grafik: Conrad)
Conrad schließt neun von zehn Filialen – darunter auch die in Hannover. Der Elektronikhändler hat in der Vergangenheit schon einmal sein Filialnetz eingedampft und auf Versand gesetzt. Damals verkaufte er in erster Linie Elektronikbauteile für Bastler. Nachdem sich das Traditionshaus zum gefragten Technik-Shop im Internet entwickelt hat, schlägt es nun einen neuen Weg ein. Im Fokus stehen Businesskunden.
Händler für technischen Betriebsbedarf
Conrad gibt an, sich nun noch stärker auf die eigene „Sourcing Platform“ zu konzentrieren. Auf dem Marktplatz können Unternehmen ihren technischen Bedarf decken. Conrad bietet auf der anderen Seite Distributoren und Herstellern eine Palette von Marketinginstrumenten an, um die Zielgruppe anzusprechen. Sechs Millionen Produkte stehen auf der Plattform im Sortiment, sagt der deutsche Mittelständler und verweist auf 20 Jahre E-Commerce-Erfahrung.
Filialen in Richtung Business
Als Filialgeschäft bleibt der B2B-Shop am Standort Hürth bestehen. Das Geschäft für Geschäftskunden hat Conrad erst vor zwei Jahren eröffnet. Es soll etwa Handwerksbetrieben dazu dienen, auch kurzfristige Bedarfe zu decken. Daher bietet man eine Zwei-Stunden-Lieferung und eine 24-Stunden-Abholstation an. Conrad suche weitere Standorte, um das Konzept auf andere Regionen auszuweiten, schreibt das Unternehmen.
Soziale Verantwortung und neue Aufgaben
Conrad-Chef Ralph Bühler betont, wie bedauerlich die Schließung sei und dass man sich im Gespräch mit der Belegschaft befinde. Dabei geht es darum, sozialverträgliche Regelungen für die Noch-Filial-Mitarbeiter:innen zu finden. Zudem verweist Bühler auf über 50 offene Stellen von Conrad, über die eventuell der eine oder die andere im Unternehmen verbleiben könnte.