Ein Mann aus dem US-Bundesstaat Georgia soll 57.789 US-Dollar für eine einzelne Pokémon-Sammelkarte bezahlt haben. Das ist erstmal nicht ungewöhnlich. Seltene Karten haben in der Vergangenheit Preise von mehreren hunderttausend Dollar eingebracht. Allerdings soll der Mann die Karte nicht mit seinem Privatvermögen bezahlt haben, sondern mit einem Corona-Kredit der US-Regierung. So zumindest der Vorwurf des US-Justizministeriums, das jetzt Klage gegen den Mann eingereicht hat.
Um die finanziellen Folgen der Pandemie für kleine Unternehmen abzumindern, hatte die US-Regierung 2020 ein Kreditprogramm aufgelegt. Insgesamt 200 Milliarden Dollar wurden als Kredite an Unternehmen vergeben, die damit Lohnkosten, Mieten und andere Unternehmensausgaben in Zeiten schwächerer Wirtschaftsleistung bezahlen sollten.
Über genau dieses Programm hat der Angeklagte 85.000 Dollar für sein angebliches Unternehmen erhalten. Dazu soll er bei der Antragsstellung über die Anzahl seiner Angestellten und den Unternehmensumsatz gelogen haben. Zwei Drittel des Geldes nutzte er dann später für den Kauf der Pokémon-Karte. Unklar bleibt bei all dem, welche Karte der Angeklagte gekauft hat.
Pokémon-Fan drohen bis zu 20 Jahre Haft
US-Medienberichten zufolge drohen dem Kartensammler bis zu 20 Jahre Haft. Außerdem könnte ihm eine Geldstrafe von bis zu 250.000 Dollar auferlegt werden, sofern er schuldig gesprochen wird.
In der Vergangenheit kam es bereits zu mehreren Betrugsfällen um US-amerikanische Coronahilfen für Unternehmen. 2020 verklagte das amerikanische Justizministerium unter anderem einen Unternehmer aus Texas, der sich mit falschen Angaben Gelder erschlichen haben soll, mit denen er einen Luxussportwagen und Besuche in Strip-Clubs finanziert habe. In einem anderen Fall soll ein Priester aus Georgia aufgrund falscher Angaben Coronahilfen erhalten haben, die er dann unter anderem für einen Mercedes ausgegeben haben soll.
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