Wie der Spiegel im Rahmen einer Vorabmeldung der am Samstag erscheinenden Ausgabe berichtet, soll es in Zukunft möglich sein, zusätzlich zu einer Infektionsmeldung in der Corona-Warn-App auch anzugeben, ob und gegebenenfalls seit wann man bestimmte Symptome hat. Das könnte anderen potentiellen Patienten helfen, Einschätzungen über ihren Gesundheitszustand und den Verlauf einer Krankheit zu treffen.
Dabei soll es sich – wie bei allen Angaben – um freiwillige Informationen handeln. Diese könnten aber die Risikoberechnungen der App mittelfristig verbessern, ohne den Datenschutz und die Privatsphäre des Einzelnen in Mitleidenschaft zu ziehen. Umgekehrt lassen sich auf diesem Weg aber Risiken für eventuelle Kontaktpersonen und für deren Wahrscheinlichkeit, zu erkranken, besser berechnen. Nach Angaben des Bundesgesundheitsministeriums kann die Corona-Warn-App so besser feststellen, ob und in welchem Maß Ansteckungsrisiken bestanden oder bestehen.
Corona-Warn-App: Freiwilliges Kontakttagebuch im Gespräch
Zusätzlich sollen Statistikfunktionen und Zahlen zu Neuinfektionen in bestimmten Regionen oder Bundesländern angezeigt werden. Welche Zahlen man dabei problemlos ohne eine Zurückverfolgbarkeit auf einzelne Personen oder Kleingruppen veröffentlichen kann, ist wohl noch offen. Möglicherweise wird die App zudem um ein sogenanntes Kontakttagebuch ergänzt, wie es sie beispielsweise in der Warn-App in Irland gibt. Auch hier handelt es sich um eine freiwillige Maßnahme, bei der Personen Buch darüber führen können, wen sie wann getroffen haben. Diese Daten legt der einzelne Nutzer freiwillig lokal auf seinem Gerät ab – und kann sie jeweils nach 14 Tagen entfernen.
Die Bundesregierung geht davon aus, dass die App derzeit von rund 16 Millionen Bundesbürgern genutzt wird – wie intensiv, lässt sich allerdings aufgrund der Datensparsamkeit und des Datenschutzes nur mutmaßen. Immerhin wäre das ein Wert, der hoffnungsvoll stimmt. Denn je mehr Personen das System verwenden, umso sicherer und zuverlässiger funktioniert die Corona-Warn-App.
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