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Corona-Warn-App: SAP und Deutsche Telekom ergattern Auftrag für europäische Austauschplattform

Das Ziel der Austauschplattform, die die beiden Dax-Konzerne SAP und Telekom im Auftrag der EU-Kommission in den kommenden Wochen aufbauen werden, besteht darin, Warnungen europaweit verfügbar zu machen. Damit würde etwa ein aus einem EU-Land mit eigener App zurückkehrender Deutscher eine Warnung erhalten können, wenn er im Ausland einen Kontakt zu einem letztlich positiv getesteten App-Nutzer hatte, und umgekehrt.
Nach dem Status quo tauschen zwar die nationalen Corona-Warn-Apps Bluetooth-Codes miteinander aus, aber das gesamte System dahinter, allen voran die Warnungsbenachrichtigung, funktioniert nur unter den Nutzern der jeweils gleichen App. SAP und die Telekom sollen nun die fehlende Schnittstelle schaffen.
Nach Informationen der Wirtschaftswoche wollen die Konzerne dabei schrittweise vorgehen. Zunächst sollen rund ein Dutzend EU-Apps integriert werden. Zuerst könnten die Niederlande, Österreich, Dänemark und Polen dabei sein. Späterhin sollen zudem die Apps der Schweiz und Großbritanniens an die Plattform, die die EU-Kommission als „Interoperability Gateway“ bezeichnet, angebunden werden.
Nicht angebunden werden zunächst Systeme, die nicht den dezentralen Ansatz verfolgen, sondern den gesamten Prozess über einen zentralen Server abwickeln. Das betrifft allen voran das französische System. Die deutsche Corona-Warn-App soll sich ab dem Spätsommer mit anderen europäischen Apps austauschen können.
Laut EU-Kommission wird der Auftrag an die SAP und die Telekom im Rahmen bestehender Verträge vergeben. Das entsprechende technische Konzept für die Austauschplattform war zuvor schon von Experten der SAP und der Telekom geschrieben worden. Mit über 16 Millionen Nutzern zählt die deutsche Corona-Warn-App mehr Verwender als die übrigen nationalen Warn-Apps zusammen.
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Ich frage mich wieso nicht von Anfang an eine einzige App für die ganze EU entwickelt wurde?!
Weil diese Entscheidung Sache der Staaten ist.