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Coronapandemie: Versagen Schnelltests beim Omikron-Nachweis?

Erste Daten einer Untersuchung der US-Gesundheitsbehörde FDA werfen den Verdacht auf, dass Antigen-Schnelltests eine geringere Empfindlichkeit bei Omikron aufweisen, also zu mehr falsch-negativen Tests führen könnten.

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Antigen-Schnelltests unter Verdacht. (Bild: Lidl)

Eine bisher nicht abgeschlossene Studie des US-amerikanischen National Institutes of Health (NIH) besorgt die Öffentlichkeit. In ihr wurde die Empfindlichkeit von Antigentests bei Patientenproben untersucht, die Viren der sogenannten Omikron-Variante enthielten. Ersten Ergebnissen dieser Studie zufolge, könnte es sein, dass die Schnelltests weniger empfindlich auf Omikron reagieren und entsprechend ein falsches Negativergebnis ausweisen könnten. Das berichtet die Pharmazeutische Zeitung. Woran das liegt und ob es sich um eine relevante Erkenntnis handelt, ist noch unklar.

FDA warnt vor voreiligen Schlüssen

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Entsprechend warnt die FDA vor voreiligen Schlüssen und stellt klar, dass die vorläufigen Daten es nicht rechtfertigen würden, die Tests als unzuverlässig zu klassifizieren und in letzter Konsequenz auf sie zu verzichten. Zumal es eine andere Studie gibt, die genau dieses Ergebnis nicht zeigt. Sie lässt vielmehr darauf schließen, dass der Nachweis mit Omikron ähnlich gut funktioniert wie der Nachweis bislang schon.

Der Unterschied zwischen den beiden Studien besteht allerdings darin, dass jene, die eine etwas geringere Empfindlichkeit nahelegt, mit echten Patientenproben, die andere mit hitzeinaktivierten Virus-Proben durchgeführt wurde. Dabei gilt die Verwendung hitzeinaktivierter Proben nur als zweitbester, aber dennoch valider Weg nach der Verwendung echter Patientenproben.

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Tests in Deutschland praktisch immer auf das N-Protein

Für den deutschen Markt haben beide Erkenntnisse nur eine eingeschränkte Bedeutung, denn praktisch alle in Deutschland eingesetzten Schnelltests weisen das virale N-Protein, nicht das sogenannte Spike-Protein nach. Es ist aber gerade das Spike-Protein, das bei Omikron über 30 Mutationen aufweisen soll und sich demzufolge zu stark verändert haben könnte, um mit älteren Tests erkannt zu werden.

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Zwar weist die Omikron-Variante auch im Gen für das N-Protein Mutationen auf, deren Zahl ist aber deutlich niedriger als die der Mutationen im S-Protein. Bislang liegen keine Anhaltspunkte dafür vor, dass die hierzulande eingesetzten Tests versagen oder in ihrer Sensitivität nachlassen könnten.

Eine vergleichende Übersicht der in Deutschland zugelassenen Antigen-Schnelltest wurde erst kürzlich auf der Website des Fachmagazins Eurosurveillance veröffentlicht. Weil die Übersicht aus dem November datiert, konnte der Vergleich die Omikron-Variante aber noch nicht berücksichtigen.

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Tests weisen nie eine konkrete Variante nach

Wichtig zu wissen – es ist mit keinem Antigen-Schnell- oder PCR-Test möglich, eine konkrete Virusvariante nachzuweisen. Um festzustellen, welche Virusvariante bei einem Patienten aktiv ist, muss der Abstrich in einem speziellen Labor sequenziert werden. Das passiert in Deutschland in einem Rahmen zwischen zwei und fünf Prozent aller PCR-Tests, bei Antigen-Schnelltests prinzipbedingt nie. Die Uni Mainz, die eines der Sequenzierungslabors in Deutschland betreibt, gibt eine Bearbeitungszeit von etwa einer Woche für eine Sequenzierung an. Die muss separat beauftragt werden, wird also nicht automatisch durchgeführt.

Wenn also in einem Text wie diesem davon die Rede ist, dass ein Antigen-Test beim Nachweis von Omikron eventuell schlechter anschlägt, dann bedeutet das lediglich, dass die Tests eventuell für ein Ansprechen auf Omikron nicht empfindlich genug sein könnten.

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