Pikanter Zeitpunkt: Cyberangriff auf Internetseite des EU-Parlaments
Die Webpräsenz des EU-Parlaments ist zum Ziel eines Cyberangriffs geworden. Die Website des Parlaments war am Mittwochnachmittag teilweise nicht mehr erreichbar.
Der Grund dafür seien „zahlreiche Zugriffe“, berichtet die Deutsche Presse-Agentur (dpa). Der Presseverantwortliche des EU-Parlaments, Jaume Duch, bestätige per Twitter die Attacke auf die Website und kündigte an, dass man das Problem schnellstmöglich beheben wolle.
Attacke auf Website des EU-Parlaments von Moskau gesteuert?
Unter Duchs Tweets häufen sich die Spekulation, die Attacke könnte möglicherweise von Moskau ausgehen. Es wäre wenig verwunderlich. Nur wenige Stunden zuvor hatte das EU-Parlament in einer Resolution Russland als Terrorismus-Unterstützer verurteilt, wie die dpa meldet. Es sei jedoch noch unklar, ob der Angriff in einem Zusammenhang mit der Resolution stehe.
Bei der Cyberattacke handelt es sich um einen sogenannten DDoS-Angriff, wie Duch bestätigte. Bei derartigen Attacken überrollen Angreifende die Server ihres Opfers und überfluten sie mit Datenanfragen, um die Server so in die Knie zu zwingen.
„Kreml-nahe“ Gruppe bekennt sich zur Attacke
Unterdessen hat auch EU-Parlamentspräsidentin Roberta Metsola die Cyberattacke in einem Tweet bestätigt. Laut Metsola beansprucht eine „Kreml-nahe“ Gruppe den Angriff für sich.
Erst kürzlich hatte das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) vor Bedrohungen durch Cyberkriminelle gewarnt. Laut Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) sei die Cyberbedrohungslage wegen des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine hoch.