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Cyberangriff: Der graue Fleck auf der Corona-Karte des RKI

Wer sich einen deutschlandweiten Überblick über die Ausbreitung des Coronavirus verschaffen will, kann die Karte des RKI nutzen. Hier sind alle Landkreise mit dazugehörigen Zahlen eingezeichnet und farblich gekennzeichnet. Doch ein Landkreis bleibt grau.

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Der Schein, wie hier im Schlosspark, trügt. In Ludwigslust-Parchim liegt die Corona-Inzidenz angeblich seit einem Monat bei Null. Doch das entspricht nicht der Realität. (Foto: Michael Zimmermann / Shutterstock)

Die Corona-Deutschlandkarte des Robert-Koch-Instituts (RKI) hat wegen eines Cyberangriffes seit Wochen ein Meldeloch im Nordosten. Im mecklenburg-vorpommerischen Landkreis Ludwigslust-Parchim und der angrenzenden Landeshauptstadt Schwerin hatte es bereits im Oktober einen Cyberangriff auf den kommunalen IT-Dienstleister gegeben, woraufhin alle Systeme zur Sicherheit heruntergefahren wurden. Die Mitarbeiter zogen also bildlich gesprochen den Stecker, bevor sich das Problem weiter ausbreiten konnte. Von dieser Notmaßnahme waren im Landkreis auch die Meldesysteme für die Corona-Daten betroffen: Da das RKI jedoch nur eine automatische Meldung akzeptiert, bleibt der Landkreis nach wie vor grau.

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Doch wieso ist Schwerin verschont geblieben? „Anders als die Landeshauptstadt Schwerin hat das Gesundheitsamt des Landkreises mit der Software Sormas gearbeitet“, heißt es dazu aus der Landkreis-Verwaltung. Die Landeshauptstadt setze hingegen auf das Programm SurvNet, das auch vom RKI genutzt wird. Die Stadt Schwerin hatte also Glück im Unglück.

Probleme seit mehr als einem Monat

Wie eine Kreissprecherin erläuterte, wird normalerweise eine Schnittstelle genutzt, um Daten zwischen den beiden genannten Programmen auszutauschen. An dieser werde gearbeitet, funktionsbereit sei sie jedoch aktuell nicht. Auch eine direkte Übertragung der mehr als 8.000 Datensätze von Sormas in SurvNet sei nicht möglich, hier könne es nach Angaben des Softwareanbieters zu Dopplungen der Falldaten kommen. Statt die Aussagekraft der Datenbank aufs Spiel zu setzen, wandern also erst einmal keine Daten an das Bundesinstitut.

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Die Kriminellen hatten laut dem Kommunalservice Mecklenburg (KSM) und der Schweriner IT- und Servicegesellschaft (SIS) am 15. Oktober um 3.00 Uhr morgens begonnen, mit einer Schadsoftware Teile der Verwaltungsdaten Schwerins, des Kreises Ludwigslust-Parchim und weiterer kreisangehöriger Ämter und Städte zu verschlüsseln. Diese waren auf gemeinsamen Servern der Unternehmen gespeichert. Seit über einem Monat sind Experten seitdem damit beschäftigt, alle Systeme und die zugehörigen Rechner im Landkreis und in der Landeshauptstadt Stück für Stück einer eingehenden Prüfung zu unterziehen und erst danach wieder in Betrieb zu nehmen. Das kann auch noch weitere Wochen andauern. dpa

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