Cyberpunk 2077: Wie CD Projekt Red versucht, den Aktienkurs zu retten
Cyberpunk 2077 bleibt – trotz der Skandale, die in einem Verkaufsverbot Sonys mündeten – ein Verkaufsschlager. Bis zum 20. Dezember hat das Entwicklerstudio rund 13 Millionen Kopien verkauft, so eine Mitteilung, die ein Analyst veröffentlichte. Diese Schätzung berücksichtige die Verkäufe für alle Plattformen und die Rückerstattungen über digitale und physische Händler, heißt es darin.
Damit erzielte CD Projekt Red in den ersten zehn Verkaufstagen einen Umsatz von mehr als 780 Millionen US-Dollar. Diese Zahl lässt sich schwer exakt einordnen, da es kaum Vergleichszahlen für genau diesen Zeitraum gibt. Sicher ist, dass Cyberpunk damit in die Topränge aufsteigt. Zum Vergleich: „Call of Duty: Modern Warfare“ erlöste am ersten Verkaufswochenende rund 600 Millionen Dollar, „Red Dead Redemption 2“ 725 Millionen. Der letzte große Launch von CD Projekt war der Titel „The Witcher 3: Wild Hunt“. Seit seinem Erscheinungsdatum im Mai 2015 verkaufte sich das Actionspiel rund 28 Millionen Mal. Damit liegt es am Ende der Top 10, der meistverkauften PC-Spiele. Die Verkaufszahlen in Deutschland, die die GfK im Auftrag des Branchenverbandes Game jeden Monat erhebt, stehen für Dezember noch aus.
Zahlen, um Investoren zu beruhigen
Publisher handeln die Veröffentlichung von Verkaufszahlen sehr unterschiedlich. Meist veröffentlichen sie diese vorab, wenn das Spiel besonders gut läuft. Im Fall von Cyberpunk 2077 handelt es sich um ein anderes Motiv. „Der Vorstand hat beschlossen, die oben genannten Informationen in Form eines aktuellen Berichts offenzulegen, da sie potenzielle Auswirkungen auf investitionsbezogene Entscheidungen haben könnten“, schreibt das Unternehmen. Einfach ausgedrückt: Man will damit den Sinkflug des Aktienkurses aufhalten. Nachdem Sony das Spiel aus dem Playstation-Store genommen hat, fiel die Aktie um 22 Prozent. Im Nachgang versammelten sich Investoren, um eine Sammelklage gegen das polnische Unternehmen einzureichen.
Aktie zeigt eine klare Tendenz
Wer sich den Verlauf des Aktienkurses ansieht, muss den Eindruck gewinnen, dass die Rechnung des Entwicklerstudios nicht aufgeht: Der Kurs brach heute Morgen gegen 8:00 Uhr (MEZ) von über 61 Dollar auf 57 Dollar ein. Im Laufe des Vormittags pendelt er sich um die 58 Dollar ein. Noch am 4. Dezember hatte er kurzzeitig die 100-Dollar-Marke durchbrochen. Demnach scheinen die Gründer nicht, wie zuvor prognostiziert, in den Kreis der Milliardäre aufgenommen zu werden.