Im Suff USB-Stick mit Daten einer ganzen Stadt verloren

Es gibt Sicherheitsregeln im und um das Netz, die wichtig sind: Nutze ein starkes Passwort, lade keine Daten von unbekannten oder unseriös wirkenden Quellen herunter und vor allem: trage nicht die persönlichen Daten aller 465.177 Einwohner einer Stadt auf einem einzigen USB-Stick mit dir herum. In Amagasaki, in Japan, ist das passiert – und sofort schiefgegangen. Die japanische Rundfunkgesellschaft NHK hat berichtet, dass der USB-Stick mit den sensiblen Daten der gesamten Bevölkerung der Stadt verloren gegangen sei, nachdem ein Mitarbeiter das Speichermedium während einer Sauftour mit sich geführt hat.
Verlorener USB-Stick versetzt Stadt in Aufruhr
Nach Angaben der Stadt hatte der Mitarbeiter eines IT-Dienstleisters die Daten am Dienstag im Informationszentrum der Stadtverwaltung auf den Stick gezogen, um sie an anderer Stelle zu verarbeiten. Er sei jedoch nach Feierabend in ein Restaurant gegangen und habe dort anscheinend viel Alkohol getrunken – so viel, dass er anschließend auf der Straße eingeschlafen sei. Als der Mitarbeiter wieder aufwachte war die Tasche mit dem USB-Stick verschwunden. Nachdem er vergeblich danach suchte, informierte er den Arbeitgeber, der wiederum ihren Kunden in Kenntnis setzte. Die Stadt veröffentlichte daraufhin den Fall.
Glück im Unglück: Nachdem der Stick am Dienstag verschwand, am Mittwoch als verschwunden gemeldet wurde und die Stadt am Donnerstag die Öffentlichkeit informierte, tauchte der USB-Stick nun am Freitag wieder auf. Zusammen mit der Polizei habe der Mann sein noch in der Tasche befindendes Smartphone geortet, wie NHK weiter berichtet. Die Stadt Amagasaki ergänzte sogleich auf der eingerichteten Informationsseite, dass der USB-Stick wieder da ist. Außerdem haben die Behörden alle Einwohnerinnen und Einwohner aufgerufen, jetzt besonders vorsichtig gegenüber möglichen Betrügereien zu sein.
Mitarbeiter war nicht berechtigt
Die Stadt arbeitet mit externen Sachverständigen den Fall nun auf. Laut Heise habe man drei Ursachen für den Verlust bereits ausgemacht: „Der IT-Dienstleister habe nicht die Erlaubnis gehabt, die Daten per USB-Stick von einem einzelnen Mitarbeiter transportieren zu lassen. Für den Transport hätte eine sichere Transportmethode genutzt werden müssen und der Mitarbeiter hätte die Daten sofort vom Stick löschen müssen, nachdem er sie für die Weiterverarbeitung übertragen hatte“, schreibt das Tech-Medium. Ob und wenn ja welche Konsequenzen der Mann jetzt befürchten muss, ist nicht weiter bekannt.