Im Vergleich: Das wissen die großen Tech-Konzerne über dich

Das speichert Google, Facebook & Co. über dich. (Bild: Shutterstock/vchal)
Was wissen Google, Facebook oder Apple eigentlich über ihre Nutzer. Ganz genau können das wohl nur die Unternehmen selbst sagen. Nichtsdestotrotz hat Security Baron die Datenschutzerklärungen von sechs der größten Tech-Konzerne genauer unter die Lupe genommen. Die markierten Felder sagen zwar nicht aus, dass das Unternehmen die entsprechenden Daten tatsächlich von euch besitzt. Sie geben aber zu, sie zu speichern. Wenn euch Facebook also nach eurer Telefonnummer oder dem Beziehungsstatus fragt und ihr die Informationen nicht weitergebt, wird sie Facebook (vermutlich) auch nicht wissen. Dennoch sammeln die Unternehmen die Daten, sobald ihr sie einmal angegeben habt.

Diese Daten speichern Google, Facebook, Apple, Twitter, Amazon und Microsoft laut ihren Datenschutzerklärungen über euch ab. (Infografik: Security Baron)
Facebook will am liebsten alles wissen – Twitter eher verhalten
Zwei Unternehmen, die auffallen, sind Facebook und Twitter. Facebook scheint sehr aggressiv zu versuchen an möglichst viele unterschiedliche Daten von euch zu gelangen. Das sind unter anderem persönliche Informationen über eure Arbeit, politischen Ansichten und euer Einkommen sowie euren Standort, Beziehungsstatus oder was du im News-Feed ausgeblendet hast. Die Daten nutzt Facebook dann zum Beispiel für Werbeeinblendungen.
Auf der anderen Seite gibt Twitter an, Daten deutlich zurückhaltender zu speichern. So kennt der Mikro-Blogging-Dienst weder euren genauen Namen noch euren exakten Standort. Stattdessen speichert Twitter nur eure Zeitzone, das was ihr euch auf Twitter anschaut, postet und euch gefällt. Auch der Chat-Verlauf, Kreditkarteninformationen und welche Geräte ihr benutzt, werden von dem Dienst gespeichert. Fast alles davon speichert Facebook übrigens auch ab.
Apple sammelt eingeschränkt, Microsoft und Google wissen viel
Auch Apple sammelt eher verhalten und speichert nicht alles ab, was sie wissen könnten. So speichert der Tech-Konzern nur die Meta-Informationen der Chat-Nachrichten und Telefongespräche. Nicht jedoch deren tatsächlichen Inhalte. Auch bei anderen Daten speichert Apple eher eingeschränkt Informationen ab.
Hingegen sammeln Microsoft und Google eine große Anzahl an Daten. Auch wenn die Datenvielfalt in der Infografik weniger groß scheint als bei Facebook. Beide Unternehmen haben durch ihre vielen verschiedenen Dienste, egal ob Kalender, E-Mail, Sprachassistent oder Suchmaschine, ebenfalls Zugang zu einer großen Masse an persönlichen Daten und die werden auch fleißig abgespeichert.
Passend dazu: Digitaler Fußabdruck: Diese sechs Links zeigen, wie Google dich sieht
Die Grafik ist einfach nur schön frisiert.
Als wenn Amazon nicht die physikalische Adresse speichert (wie soll sonst ein Paket versendet werden?) und Google keine Voice (schaut mal in die History eures Accounts).
Google bietet z.B. wegen GDPR einen Full-Dump eurer erfassten Daten an und dort seht ihr, dass Google mehr speichert, als in der Grafik angegeben. Das selbe gilt natürlich auch für die anderen Unternehmen.
Schöne Grafik, leider kompletter Nonsense.
Ebenso. Die Grafik ist sehr oberflächlich. Die Erläuterungen und Einschätzungen mögen ja stimmen. Die Washington Post hast vor 1,5 Jahre einmal zu Facebook einen Artikel veröffentlicht: 96 Daten werden pro Nutzer erhoben. 96!
Im Zuge der Einführung der DSVGO vom Frühjahr hatte ein Journalist bei Google seine dort abgelegten Daten angefordert: Ergebnis = 850 Mb an Daten. Das selbe hat er auch bei Apple gemacht. Ergebnis = 9 Mb
Aber auch das OS Android, welches Google entwickelt hat fragt laut einem Artikel vom September des Jahres per Chrome-Browser über 300 mal Daten ab und leitet sie weiter. Leider haben viele Nutzer nicht verstanden, dass das Geschäftsmodell von Google nunmal die Erhebung von Daten und deren Vermarktung ist. Sie nutzen bedenkenlos gmail und andere Dienste des Konzerns, legen sich ein Android-Handy zu (obwohl ihnen bekannt ist, dass ohne Updatefähigkeit viele Sicherheitslücken nicht geschlossen werden) und denken, dass dies OK ist. Können sie ja auch. Ist nicht meine Baustelle.
Die reine Datensammelei ist ja die eine Sache. Apple zum Beispiel braucht die Telefonnummer wegen der Zwei-Faktoren-Authentifizierung. Viel entscheidender ist, dass sehr viele Konzerne die Daten einfach an Dritte weiterreichen, ohne dass der Nutzer je erfährt, was mit seinen Daten passiert. Einige, wie Facebook nutzen sogar die Daten von Nichtmitgliedern, da sie diese bei Mitgliedern mit erfasst.
Fazit: Security Baron hat sehr oberflächlich gearbeitet (oder es wurden nur einige wenige Details von ihrem Bericht wiedergegeben).