Panne bei Lastpass: Dritte hatten wohl Zugriff auf Kundendaten
Der Passwortmanager Lastpass ist wieder Opfer eines Hackerangriffs geworden. CEO Karim Toubba informierte in einem Blogbeitrag auf der Homepage des Unternehmens über einen „Sicherheitsvorfall“.
„Wir haben vor Kurzem ungewöhnliche Aktivitäten innerhalb eines Cloud-Speicherdienstes eines Drittanbieters festgestellt, der derzeit sowohl von Lastpass als auch von dessen Tochtergesellschaft Go-To genutzt wird“, muss Toubba einräumen. Man habe eine Untersuchung eingeleitet, die Sicherheitsfirma Mandiat beauftragt und die Polizei benachrichtigt.
Auch Go-To wandte sich mit einer ähnlichen Erklärung an seine User.
Kundendaten geleakt – die Passwörter sind sicher
Eine „unbefugte Partei“ habe sich Zugang zu Kundeninformationen beschafft. Welche Art von Informationen das waren, konnte Toubba noch nicht sagen. Dazu laufen noch „unter Hochdruck“ Untersuchungen. Die Passwörter der Kunden seien aber nicht betroffen. Sie sollen dank der Zero-Knowledge-Architektur sicher sein.
Um welchen Drittanbieter eines Cloud-Services es sich handelt, sagt der Blog-Beitrag nicht. Doch vor zwei Jahren wurde bekannt, dass Go-To, damals noch unter dem Namen Log-Me-In, seine Dienste in die Datenbank Amazon Aurora umgezogen hatte.
Datenleck vom Sommer machte neuen Hack möglich
Besonders brisant an dem aktuellen Datenleck: Lastpass muss eingestehen, dass der Hack durch Informationen zustande kam, die durch einen Vorfall im Sommer dieses Jahres nach außen gedrungen waren.
Am 25. August 2022 hatte Karim Toubba die Kunden über eine „ungewöhnliche Aktivität in Teilen der Lastpass-Entwicklungsumgebung“ informiert. Eine Untersuchung habe damals gezeigt, dass keine Kundendaten erbeutet worden waren und die Passwort-Tresore unangetastet geblieben waren.
Zugang über kompromittiertes Entwicklerkonto
„Wir haben festgestellt, dass eine unbefugte Partei über ein einziges kompromittiertes Entwicklerkonto Zugang zu Teilen der Lastpass-Entwicklungsumgebung erlangt und Teile des Quellcodes sowie einige geschützte technische Informationen von Lastpass entwendet hat“, schrieb der Lastpass-Chef im August.
Im September teilte Toubba dann die Erkenntnisse des Untersuchungsberichts, den das Unternehmen ebenfalls mit Mandiat abgewickelt hatte. Im Bericht hieß es, dass ein unbefugter Akteur über ein gehacktes Konto vier Tage lang Zugang zur Entwicklerumgebung gehabt hatte.
Kundendaten hatten die Hacker im Sommer nicht erbeutet, das machte die Untersuchung von Mandiat klar. Doch die damals entwendeten Information fallen Lastpass jetzt im neuen Leak vor die Füße.