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Datenschützer starten große Beschwerdewelle gegen Cookie-Banner

Seit dem Start der Datenschutz-Grundverordnung vor drei Jahren sind sie im Netz allgegenwärtig: Cookie-Banner, mit denen die Betreiber eine Zustimmung zum Datensammeln einfordern. Datenschützer meinen, dass diese Anfragen manipulativ sind – und wollen dagegen vorgehen.

2 Min. Lesezeit
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Die europäische Datenschutzorganisation Noyb will mit einer großangelegten juristischen Beschwerdewelle gegen rechtswidrige Cookie-Zustimmungsabfragen im Web vorgehen. (Foto: Song_about_summer / shutterstock)

Die europäische Datenschutzorganisation Noyb will mit einer großangelegten juristischen Beschwerdewelle gegen rechtswidrige Cookie-Zustimmungsabfragen im Web vorgehen. Am Montag verschickte der Verein rund 560 Beschwerdeschreiben an Unternehmen in Europa und den USA, die nach Einschätzung von Noyb rechtswidrig mit Cookie-Bannern eine Zustimmung zum Datentracking einholen.

Cookies sind kleine Datensätze, die Websites hinterlegen, um die Nutzer identifizierbar zu machen. Mit Hilfe von Cookies können Nutzerprofile erstellt werden, die weitreichende Rückschlüsse über Surfverhalten, Vorlieben und Lebensgewohnheiten zulassen. Dieses Wissen wird etwa für personalisierte Werbung herangezogen.

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Der vom Datenschutzaktivisten Max Schrems gegründete Verein Noyb erklärte, die europäische Datenschutz-Grundverordnung (DSGVO) gebe vor, dass Anwenderinnen und Anwender vor eine klare Auswahl „Ja oder Nein“ gestellt werden müssen. Stattdessen versuchten Anbieter, dies mit Tricks zu umgehen. Lästige Cookie-Banner tauchten an jeder Ecke auf und machten es oft äußerst kompliziert, etwas anderes als den „Akzeptieren“-Knopf anzuklicken.

Noyb hat eine Software entwickelt, die verschiedene Arten von rechtswidrigen Cookie-Bannern erkennen und automatisch Beschwerden generieren kann. Nach dem Start mit rund 560 großen Websites – darunter auch die Angebote der US-Internetkonzerne Facebook, Google und Twitter – will der Verein bis zu 10.000 der meistbesuchten Websites in Europa unter die Lupe nehmen.

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Unternehmen bekommen die Möglichkeit, Cookie-Banner anzupassen

Bevor die formalen Beschwerden bei den zuständigen Datenschutzbehörden eingebracht werden, räumt Noyb den betroffenen Unternehmen jeweils einen Monat lang Zeit ein, ihre Cookie-Banner an die rechtlichen Anforderungen anzupassen. Wenn ein Unternehmen seine Einstellungen nicht innerhalb eines Monats ändere, werde Noyb die Beschwerde bei der zuständigen Behörde einreichen, die ein Bußgeld von bis zu 20 Millionen Euro verhängen könne.

Im Gegensatz zu manchen Abmahnvereinen will Noyb aus der Beschwerdewelle aber selbst kein Geld machen. „Wir machen das auf einer Pro-Bono-Basis ohne Gewinnerzielungsabsicht.“ Das Projekt werde aus dem allgemeinen Etat von Noyb finanziert, das zu einem großen Teil auf rund 4.000 Mitglieder aus ganz Europa angewiesen sei.

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Max Schrems ist vor allen durch seine Auseinandersetzung mit Facebook bekannt geworden. Vor dem Europäischen Gerichtshof (EuGH) hat er zwei spektakuläre Erfolge erzielt, die den Datenaustausch zwischen den USA und der Europäischen Union betreffen. Im Oktober 2015 kippte der EuGH die Vereinbarung „Safe Harbor“. Im vergangenen Juni brachte Schrems vor dem EuGH auch die Nachfolgeregelung „Privacy Shield“ zu Fall. dpa

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5 Kommentare
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Th Sturtz

Endlich mal jemand der etwas gegen diese unübersichtlich Cookie Banner unternimmt, die nerven wirklich.
Allerdings finde ich den Artikel recht amateurhaft geschrieben, denn die Aussage:
Cookies sind kleine Datensätze, die Websites hinterlegen, um die Nutzer identifizierbar zu machen.
Ist definitive falsch. Denn Cookies werden auch für viele andere Sachen genutzt die nicht der Auswertung dienen sondern nur dem comfort des Users. Ich will es mal so sagen, 90% der Cookies dienen nicht der Auswertung und Identifizierung des Users sondern anderen Dingen die mit dem Comfort und Funktionalität einer Webseite zu tun haben. Somit, schade eine gute Sache aber ein mittelmäßiger Artikel der User nur verunsichert, besser wäre es sie richtig aufzuklären. Aber wundern tut mich das bei einer Webseite die über 240 !!!!!!!!! Cookies verwendet nicht.

Antworten
René

Genau mein Humor. Erst zwingt Schrems uns allen die Cookiebanner auf jetzt geht er dagegen vor.

Das deutsche bzw. europäische Silicon Valley… ich sehe es schon vor mir. Hinter einer 20m hohen und 10m dicken DSGVO Mauer.
Sorry, wir wollen den großen Firmen etwas anhaben. Das hat nicht geklappt und interessiert diese auch recht wenig. Jetzt knebeln wir uns selbst. Muss das sein?

Dank der DSGVO ersticken oder behindern wir erfolgreich Innovationen (Blockchain für den Impfpass, etc.) und stärken die Ökosystem der großen Firmen.

Antworten
J

Oo Wollen Sie nicht auch noch die Mondlandung mit in den Topf werfen?
Selten unqualifizierter und undifferenzierter Kommentar…

Antworten
Ronny Schneider

Ich finde es wird immer absurder. Die DSGVO soll unsere Daten schützen, ja. Kamn ich akzeptieren. Aber stattdessen erschwert sie Webseitenbetreibern das Leben.

Wer selbst programmiert kann da sicher Hand anlegen und das so aufbauen, wie es verlangt wird. Häufig werden aber CMS eingesetzt, wo das fast gar nicht umsetzbar ist. Und wenn dann muss man dafür teuer zahlen, weil es kaum günstige Alternative gibt.

Der kleine Blog ist also schwer gebeutelt von dieser Bürokratie. Zumal das Thema wirklich keine Sau interessiert. Die meisten Besucher klicken doch ohnehin genervt auf akzeptieren. Eine Datenschutzerklärung liest sich kein Mensch durch, verstehen ohnehin nur Juristen.

Ich habe die wichtigsten Punkte in Punkto Datenschutz, Impressum und Rechtliches in diesem Beitrag für WordPress mal zusammengefasst: https://www.blog-als-nebenjob.de/impressum-und-datenschutz-recht-beim-bloggen/

Dennoch finde ich, dass die Gesetzgebungen aufwachen sollten. Diese starren Regelungen, die keiner versteht machen doch mehr kaputt als sie nutzen. Zumindest könnte es da deutliche Lockerungen für kleine Webseiten geben.

Ursprünglich ging es schließlich mal darum die Großkonzerne wie Google oder Facebook daran zu hindern massenweise Informationen über uns zu sammeln!

Viele Grüße

Antworten
Jürgen

Ich finde halt, dass das auch ultra schwer zu bewerten ist, denn einen guten Cookie Banner wie diesen hier (https://www.consentmanager.de/cookie-banner/), zeichnet nun mal aus, dass so viele Leute wie möglich die Cookies annehmen. Und man hat ja immer noch die Möglichkeit, diese abzulehnen. Ich mein, die guten sind ja schon ganz trickie gemacht, aber wenn man sich 1-2min max. Zeit nimmt, dann versteht man auch, wie man diese ablehnen kann.

Antworten

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