Datenschutzbehörde bringt Shopify-Händler in Bedrängnis
Wir hoffen, du hattest einen guten Tag, und wollen dir jetzt noch ein paar spannende Informationen mit auf den Weg in den Abend geben. t3n Daily gibt es auch als Newsblog, Podcast und als Newsletter. Hier kommen die Themen des Tages.
Shopify gehört zu den ganz Großen im Online-Geschäft. Auch in Deutschland betreiben viele Händler ihre Stores mit dem Shopsystem. Umso überraschender ist, dass jetzt ein Kaffee-Onlinehandel aus Rheinland-Pfalz genau deshalb Ärger mit der dortigen Landesdatenschutzbehörde bekommen hat und letztendlich mit seinem Shop zu einem anderen Anbieter wechseln musste.
Die Landesdatenschutzbehörde für Rheinland-Pfalz erklärte im Juni dieses Jahres den Einsatz der von Shopify verwendeten CDN Fastly und Cloudflare für rechtswidrig, wie Händler Christian Häfner erklärt – ein ernsthaftes Problem mit dramatischen Folgen.
Angestoßen wurde die Auseinandersetzung von einem unbekannten Beschwerdeführer. Doch auch nachdem der Händler das Problem, das mit einem Consent-Banner zu tun hatte, behob, gab es keine Ruhe. In einem zweiten Brief wurden Localstorage und Third Party Requests bemängelt, danach in einem weiteren Schreiben unter Strafandrohung die verwendeten Dienste Cloudflare, Fastly und Cloudfront beanstandet.
Letzten Endes gelang es dem Händler auch unter Hinzuziehung von Shopify und einem eigenen externen Datenschutzbeauftragten nicht, das Problem aus der Welt zu schaffen. Häfner, der Shopify für „das Shopsystem mit den meisten Innovationen und der mit Abstand besten User-Experience“ hält, sah sich genötigt, seinen Shop von dem Dienst zurückzuziehen und sich eine andere Lösung zu suchen.
Der aus Deutschland stammende CEO Tobi Lütke erklärte inzwischen via Twitter: „Shopify ist in Deutschland völlig legal.“ Für das Vorgehen der Behörde habe er wenig Verständnis. „Das ist genau der Grund, warum diese ganze Regulierungslast kleine Unternehmen so viel schlimmer trifft als große Unternehmen.“
Ebenso wichtig ist aber gerade für kleinere Händler, dass eine Plattform, die sich als Cloud-Partner auf die Fahnen geschrieben hat, für die Händler das ganze Geschäft des Hostings der Shoplösung zu übernehmen, ihren Kunden dann auch tatsächlich solche rechtlichen Fragen im jeweiligen Land abnimmt.
Über Geld spricht man in Deutschland bekanntlich nicht – das macht Themen rundum das Gehalt für die meisten Menschen undurchsichtig. Das Startup Celebrate Company möchte nicht nur mehr Licht ins Dunkel bringen, sondern auch die Belegschaft stärker in die Pflicht nehmen, wenn es darum geht, die Leistung der Kolleginnen und Kollegen zu bewerten und damit den Grundstein für das Gehalt zu legen. Hier entscheiden die Mitarbeitenden, wie viel sie verdienen.
Grundlage des Gehaltsmodells sind neun Kompetenzlevel, die jede Mitarbeiterin beziehungsweise jeder Mitarbeiter erreichen kann. Diese Kompetenzlevel sind wiederum mit einer Gehaltskurve verknüpft, die anhand von Marktdaten entwickelt wurde, damit sie „kompetitive Gehälter zahlen können“.
Wichtig dabei: Kolleginnen und Kollegen ordnen die zu bewertende Person anhand von insgesamt drei Fragen einem Kompetenzlevel zu.
Dabei hat sich das Startup ganz bewusst gegen Gehaltstransparenz entschieden und stattdessen eine Verfahrenstransparenz eingeführt. Jedes Teammitglied weiß, wie sich die Höhe ihres Gehalts zusammensetzt, und noch viel wichtiger, warum – also was die konkreten Gründe und Faktoren sind, die zu der Höhe des Gehalts führen.
Unsportlichkeit gibt es auch beim Online-Gaming: Unerlaubte Absprachen, heimliche Zusammenarbeit, Jagd auf einzelne Spieler sind keine Seltenheit. Für die Benachteiligten ist der Frustfaktor hoch – doch damit könnte bald Schluss sein.
Eine neu veröffentlichte Patentanmeldung von Electronic Arts dürfte so manchem Online-Gamer, der gern auf unfaire Taktiken setzt, die Laune verderben. Denn der Spieleentwickler kündigt an, unerlaubte Zusammenarbeit mithilfe geeigneter Tools und Datenpunkte innerhalb sowie außerhalb des Spiels zu unterbinden.
Das Patent, das von EA unter dem Namen „Detecting Collusion in Online Games“ geführt wird, konzentriert sich dabei explizit auf Spieler:innen, die sich eigentlich als Konkurrenten gegenüberstehen sollten, stattdessen jedoch zum eigenen Vorteil methodisch gegen einzelne Spielende vorgehen. So können Teilnehmer:innen etwa im Battle-Royale-Shooter außerhalb des Spiels kommunizieren, geheime Absprachen treffen und so schnell die taktische Oberhand gewinnen. Um gegenzusteuern, sieht das Patent vor, die Spieler:innen durch In-Game-Daten zu überwachen.
Auch soziale Verbundenheit, Systemverbindungen und Interaktionen von Drittanbietern außerhalb des Spiels will EA künftig ableiten können. Dabei sollen auch Freundeslisten sowie Verbindungen über Social-Media-Kanäle und Foren eine Rolle spielen.
Mehr noch: Eine „teamübergreifende, gemeinsam genutzte Community-Metrik“ soll Gruppen ausfindig machen, in denen Spieler:innen beider Teams Mitglieder sind und Absprachen treffen. Leisten soll dies ein „Algorithmus für maschinelles Lernen“, der auch außerhalb des Spiels den richtigen Kontext ermitteln kann.
Alle Jahre wieder kürt Apples App-Store-Redaktionsteam die Gewinner:innen der App-Store-Awards. Das Team zeichnet dabei „herausragende App-Entwickler:innen und deren Apps für iPhone, iPad, Mac, Apple TV und Apple Watch“ aus.
Im Fokus standen in diesem Jahr Anwendungen, die Nutzer:innen dazu inspiriert haben, sich „intensiver mit der Welt auseinanderzusetzen, ihre Fantasie zu beflügeln und mit Freund:innen und Liebsten in Verbindung zu bleiben“, so Apple. Zwei der ausgezeichneten Unternehmen, Synium Software und HandyGames, stammen sogar aus Deutschland.
Die diesjährigen Gewinner:innen stünden „für die zahlreichen Möglichkeiten, die der App-Store und das Ökosystem der Apple-Geräte“ böten. Entsprechend breit gefächert sind auch die Apps, die es auf das Siegerpodest geschafft haben.
Die App „Bereal“ aus der Kategorie „Soziale Netze“ liefert beispielsweise laut Apple „einen authentischen Einblick in das Leben ihrer Familie und Freund:innen“. Für mehr Ausgewogenheit im Leben sorge die Apple-Watch-App „Gentler Streak“. Der App-Store-Award aus der Kategorie iPad-Apps geht an die App „Goodnotes 5“, die „digitale Notizen mit erstklassiger Unterstützung des Apple Pencil auf ein neues Level“ hebe.
Inmitten ungewöhnlich starker Proteste gegen Chinas Corona-Politik und den Präsidenten Xi Jinping wenden sich die Demonstrant:innen an internationale Social-Media-Kanäle wie Telegram oder Twitter. Dort werden Tweets über Proteste jedoch mit einer kuriosen Methode vergraben: Bots überschwemmen bestimmte Keywords und Hashtags mit Pornografie und Spam.
Wer auf Twitter beispielsweise nach größeren chinesischen Städten sucht, findet aktuell vornehmlich pornografische Inhalte sowie Werbung für Escort-Services und Glücksspiel. Derartige Posts werden im Sekundentakt veröffentlicht und verhindern, dass wichtigere Inhalte gefunden werden – beispielsweise solche über Proteste in China.
Wer sich via Twitter über Proteste in China informieren will, wird derzeit also kaum fündig.