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Pornos statt Proteste: China erstickt Informationen auf Twitter mit Spam

Wer sich via Twitter über Proteste in China informieren will, wird kaum fündig, denn entsprechende Suchergebnisse werden unter einer Flut von Pornografie und Spam begraben.

Von Jennifer Caprarella
2 Min.
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Was ist auf Twitter nur los? Chinas Bürgr werden dort mit Spam mundtot gemacht (Bild: Primakov/Shutterstock)

Inmitten ungewöhnlich starker Proteste gegen Chinas Corona-Politik und den Präsidenten Xi Jinping wenden sich die Demonstranten an internationale Social-Media-Kanäle wie Telegram oder Twitter. Dort werden Tweets über Proteste jedoch mit einer kuriosen Methode vergraben: Bots überschwemmen bestimmte Keywords und Hashtags mit Pornografie und Spam.

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Wer Informationen über chinesische Proteste sucht, findet nur Pornos

Wer auf Twitter beispielsweise nach größeren chinesischen Städten sucht, findet aktuell vornehmlich pornografische Inhalte sowie Werbung für Escort-Services und Glücksspiel. Derartige Posts werden im Sekundentakt veröffentlicht und verhindern, dass wichtigere Inhalte gefunden werden – beispielsweise solche über Proteste in China.

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In den vergangenen drei Tagen hat es einen „bedeutenden“ Anstieg solcher Spam-Tweets gegeben, wie ein auf China spezialisierter Datenanaylst auf Twitter erklärt. Der Großteil – rund 95 Prozent – stamme von Bots, die „den ganzen Tag über in hohem, stetigem Umfang posten, was auf Automatisierung hindeutet“.

Zuvor inaktive Konten spammen plötzlich Tausende Tweets

Mengyu Dong von der Universität Standford kommt zum gleichen Schluss. „Einige dieser Twitter-Konten waren jahrelang inaktiv – bis nun Proteste in China ausgebrochen sind“, schreibt sie auf Twitter.

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Ein Konto, das seit sieben Jahren existiert, scheint sämtliche seiner mehr als 2.000 Tweets innerhalb von 15 Stunden abgesetzt haben, nennt sie als Beispiel. „Wenn eine chinesische Person herausfinden will, was in China vor sich geht, sind diese Spam-Posts das erste, was in den Suchergebnissen erscheint“, klagt sie.

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China protestiert gegen extreme Corona-Maßnahmen

Zensur und Medienkontrolle haben in China eine lange Geschichte. Aktuell scheint die Lage für Präsident Xi Jinpings Regierung brenzlig, denn in vielen Städten des Landes machen sich Unruhen angesichts der Null-Toleranz-Politik bezüglich Corona breit.

Vor allem langwierige Lockdowns machen der Bevölkerung zu schaffen, deren Alltag und Arbeit enorm eingeschränkt werden. So hat es in der vergangenen Woche Proteste beim Apple-Zulieferer Foxconn gegeben, nachdem die Belegschaft das Gelände nicht verlassen durfte.

Was wurde aus Elon Musks Kampfansage an Bots?

Nationale Plattformen werden streng zensiert, und auf Twitter werden die Inhalte nun von Spam begraben. Diese Form der Zensur folgt auf die Massenentlassungen bei Twitter vom neuen CEO Elon Musk, die auch die Anti-Propaganda-Abteilung getroffen hat.

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Dabei hatte Elon Musk bei seiner Übernahme der Plattform deren Bot-Problem den Kampf angesagt, das nun in China außer Kontrolle gerät. Twitter sei sich des aktuellen Spam-Problems jedoch bewusst und arbeite daran, „es aus der Welt zu schaffen“, wie die Washington Post von dem Unternehmen erfahren hat.

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