
Der kleine blaue Vogel steht ganz schön unter Druck. (Bild: Ascannio/Shutterstock.com)
Es gab einmal ein Datenleck bei Twitter. Rund 5,4 Millionen Datensätze machten Ende Juli in Hacker-Foren die Runde. Für 30.000 Dollar sollten sie den Besitzer wechseln, jetzt stehen sie kostenlos im Darknet.
Die betreffende API hat Twitter repariert, doch nun sind weitere 1,4 Millionen Datensätze aufgetaucht. Sie stammen von suspendierten Accounts und aus einer anderen API-Lücke. Doch Sicherheitsexpert:innen warnen, das sei noch nicht das Ende der Fahnenstange. 17 Millionen weitere Datensätze sollen aus derselben Schwachstelle stammen.
Datenpanne wurde „noch nie gemeldet“
Anlass für die Aufregung sind Äußerungen von Chad Loder. Der Sicherheitsexperte gab nun an, dass die Lücke frühestens 2021 auftrat und „noch nie gemeldet wurde“. Er habe die gestohlenen Daten gesehen und ihre Authentizität geprüft. Es könne sich nicht um dieselbe Lücke wie im Juli handeln, außer Twitter habe diesbezüglich gelogen. Loders Twitter-Account wurde kurze Zeit später gesperrt, er veröffentlichte Auszüge aus den Datensätzen bei Mastodon.
5,4 Millionen Datensätze kostenlos erhältlich
Im Juli bot der Hacker Devil die 5,4 Millionen Datensätze auf dem Hacker-Place Breach Forum an. Er werde keine Angebote unter 30.000 Dollar akzeptieren, gab er seinerzeit bekannt. Nun bestätigt der Eigentümer des Forums, Pompompurin, dass es sich um dieselben 5.485.635 Benutzerdaten handelt, die damals zum Verkauf standen.
Daten ganzer Länder stehen offen
Über eine ähnliche Schwachstelle konnte Loder nun auf eine noch größere Datenmenge zugreifen. Er beschreibt, dass der neue Datensatz Nutzer:innendaten ganzer Länder enthalte. Die nun aufgetauchten 1,4 Millionen Datensätze stammen etwa aus Frankreich. Stichprobenprüfungen bestätigten die Echtheit der Daten.
Der neue Datendump soll aus insgesamt 17 Millionen Datensätzen bestehen, die nach Ländern und Vorwahlen sortiert sind. Fachleute raten, wachsam zu sein und möglichst die Zwei-Faktor-Authentifizierung zu aktivieren. Andere verlassen die Plattform, weil sich viele negative Prognosen über den Einstieg von Elon Musk bei Twitter bewahrheitet haben.