Elon Musk: „Sondereinheit“ bei Twitter räumt anscheinend Kritiker beiseite

„Nach 12 großartigen Jahren und drei Wochen Chaos bin ich offiziell von Twitter gefeuert worden“, schreibt Yao Yue. Die Expertin für verteilte Systeme und Performance arbeitete in der Software-Entwicklung. Zuletzt hat sie sich um die Optimierung der Systemperformance bei Twitter gekümmert.
Yue ist eine von mehr als zehn Entwickler:innen, die dort kürzlich und über Nacht ihren Job loswurden. Sie schreibt: „Ich hätte nie erwartet, so lange zu bleiben, und nie erwartet, dass ich so erleichtert sein würde, weg zu sein.“ Seit der Übernahme befindet sich Twitter in mehreren Krisen.
Hinter der Kündigungswelle soll Neu-Eigentümer Elon Musk stecken. Gestern wurde bekannt, dass er langjährige Software-Ingenieur:innen feuert, wenn sie seinen öffentlichen Aussagen widersprechen. Heute geht er anscheinend noch einen Schritt weiter.
Einer der Betroffenen, der sich Nick Morgan nennt, erklärt: „Mein Twitter-Konto war damals geschützt, daher kann ich nur davon ausgehen, dass dies daran lag, dass ich in Slack keine 100 Prozent Loyalität gezeigt habe. Ich habe gehört, dass es vielen anderen jetzt genauso ergangen ist.“

Deine Rolle bei Twitter: Hi, du bist gefeuert. (Screenshot: Twitter/t3n.de)
Beobachter:innen wundern sich schon alleine über die Anrede in der Kündigungsschrift. Dort steht: „Hi, wir bedauern, dir mitteilen zu müssen, dass deine Beschäftigungsverhältnis effektiv sofort endet. Dein Verhalten hat gegen Unternehmenspolitik verstoßen.“
Morgan erhielt bereits den Ratschlag, nach einer Kopie der Richtlinie zu fragen. Zudem soll er eine Hervorhebung erbitten, gegen welche Regel er verstoßen haben soll.
Der Vorwurf dieses „Verstoßes“ sei dafür gedacht, Abfindungen zu vermeiden, lautet ein Verdacht. Dazu müsste in Schulungen oder Mailings allerdings auf den Regelbruch und diese Konsequenz – immerhin eine fristlose Kündigung – hingewiesen worden sein. In Deutschland ist das Arbeitsrecht noch viel strenger.
Die Personalabteilung, die diese Schreiben aufsetzt, scheint eine Menge davon zu verschicken. Sie setzt sich selbst ins BCC, was heißt, es handelt sich um eine Nachricht an viele Empfänger. Sonst würde man die E-Mails schließlich einzeln aufsetzen.
Das deckt sich auch mit den Aussagen von Insidern, nach denen allerlei Kolleg:innen betroffen seien. Musk hatte, nachdem er die Belegschaft um die Hälfte gekürzt hatte, verlauten lassen, es arbeiteten immer noch zu viele Menschen bei Twitter.
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