Dating-App Bumble: Börsengang macht Gründerin zur jüngsten Selfmade-Milliardärin

Beim Bumble-Börsengang hatte Gründerin Whitney Wolfe Herd (Mitte) viel Grund zur Freude. (Foto: bumble.com)
Am Donnerstag listete die Wall Street die Aktie unter dem Kürzel BMBL im Technologie-Index Nasdaq. Während der Ausgabepreis zwischen 37 und 39 US-Dollar liegen sollte, startete die Aktie bei 43 Dollar und schoss innerhalb von wenigen Stunden auf 76 Dollar. Herd besitzt 21,54 Millionen Aktien und darf sich somit über ein milliardenschweres Vermögen freuen. Sie ist die jüngste Gründerin in der Geschichte der USA, die ein Unternehmen an die Börse gebracht hat, berichtet CNBC.
Herd verließ Tinder und veränderte Dating-Konzept
Herd zog schon in jungen Jahren internationale Aufmerksamkeit auf sich. Sie startete bereits als Studentin nach der verheerenden Ölpest 2010 eine Kampagne zur Reinigung des Golfs von Mexiko. Dazu verkaufte sie Bambustaschen, mit denen sich der Jetset zeigte. Im Alter von 23 Jahren gründete sie mit Sean Rad, Chis Gulczynski und Justin Mateen Tinder. Zwei Jahre später verließ sie das Unternehmen nach einer erfolgreichen Klage gegen Mateen und Rad wegen sexueller Belästigung. Sie ging nach Austin und gründete mit Hilfe des russischen Milliardärs Andrey Andreev die App Bumble. Die App unterscheidet sich in der Mechanik entscheidend von anderen Konzepten. So müssen bei einem heterosexuellen Stelldichein nach einem Match die Frauen die Konversation aufnehmen. Im September besaß die Plattform 12,3 Millionen aktive Nutzer*innen.
Datingplattformen in der Hand von wenigen
Haupt-Wettbewerber für Bumble stellt die Match Group dar. Sie betreibt 45 soziale Netzwerke und Singlebörsen, darunter Tinder, Hinge, neu.de und Ok Cupid. Daneben existiert Andrey Andreevs Badoo, dass mit 360 Millionen registrierten Nutzern das größte Dating-Netzwerk sein soll. Bumble stellte jedoch in der Vergangenheit fest, der Online-Dating-Markt sei kein „The Winner takes all“-Markt, da die meisten Nutzer im Durchschnitt zwei Dating-Apps auf ihren Smartphones haben.