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DeepL soll über 100 Millionen Dollar erhalten

DeepL, ein Startup, das sowohl Unternehmen als auch Privatpersonen Sofortübersetzungen als Dienstleistung anbietet und es damit mit dem Angebot von Google aufnimmt, ist erstmals mit mehr als einer Milliarde Euro bewertet worden.
Damit ist dem Unternehmen etwas gelungen, das in den letzten Monaten keine andere deutsche Firma erreicht hat: Sie ist in den exklusiven Klub der sogenannten Einhörner aufgestiegen.
Firmengründer und CEO Jaroslaw Kutylowski kann mit dem Begriff allerdings nur wenig anfangen. „Mir fällt es schwer, stabiles Wachstum mit diesem Begriff zu verbinden“, sagte er im Interview mit dem Handelsblatt.
Zwar wollte Kutylowski keine genauen Zahlen über die Finanzierungsrunde preisgeben, doch laut Techcrunch soll es sich um eine Finanzspritze von rund 100 Millionen US-Dollar handeln. Die Finanzierung soll Anfang dieses Monats abgeschlossen worden sein.
Wie Kutylowski dem Handelsblatt verriet, habe aufseiten der Investor:innen sicherlich eine große Rolle gespielt, dass das Unternehmen schon immer profitabel war. „Besonders in den aktuellen Zeiten ist das wieder in Mode gekommen“, sagte er.
Gerade während der Corona-Pandemie standen für die meisten Startups schwierige Zeiten an, weil sich die meisten Investor:innen davor scheuten, Geld zu investieren. Mehr als he zuvor wurde darauf geachtet, wie profitabel eine Firma wirklich ist.
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Wie eine Investorenquelle gegenüber Techcrunch erklärte, basiert die Bewertung von einer Milliarde US-Dollar auf einem 20-fachen Vielfachen der jährlichen Laufrate von DeepL. Die lag Ende des letzten Jahres bei 50 Millionen Dollar. Das spreche für das Wachstum des Unternehmens, das laut Investor:in bei 100 Prozent liegt.
DeepL steht für Deep Learning und ist 2017 aus dem Online-Wörterbuch Linguee hervorgegangen. Das Unternehmen bietet inzwischen Übersetzungen in 29 Sprachen an. Dass DeepL aber nicht irgendwelche Übersetzungen abliefert, sondern auch besonders erfolgreich in dem ist, was es tut, hängt mit einer gut geschulten KI zusammen.
Sie übersetzt auch Redewendungen sinngemäß und sorgt dafür, dass die Texte so präzise wie möglich formuliert sind. Menschliche Expert:innen würden hauptsächlich noch für die Feinjustierung von Texten eingesetzt, die zuvor von Programmen wie DeepL bearbeitet wurden.
Die Millionen aus der Finanzierungsrunde will DeepL vor allem in die Forschung investieren, aber auch in neue Produkte und Länder. „Wir sehen uns als forschendes Unternehmen und befinden uns an vorderster Front dessen, was man mit Künstlicher Intelligenz und Sprache machen kann“, so Kutylowski.
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Was bedeutet „Geld eingesammelt“ in dem Fall?
Ein Börsengang war es ja wohl nicht. Also eher die Sorte Einwerben gegen stille Beteiligung, bzw. Konvergenz bei diversen Anwendungen von anderen Herstellern.
Die heiße Luft in Form von Börsengang ist zwar verlockend, aber sehr gefährlich, das kann man ja deutlich sehen bei dem Fall Twitter. Dass solche Finanzhasardeure ala Musk ein eigentlich erfolgreiches Produkt und das dahinter stehende Team sehr schnell gefährden können, sieht man ja nur zu überdeutlich.
Es wäre schade, wenn ein solches Produkt, das wirklich zuverlässig und sehr genau Ergebnisse liefert, am Ende irgendwelchen Finanzhaien in die Hände fällt, die anstatt sich selber anzustrengen, sich lieber ein fertiges Produkt krallen, um es dann erfolgreich kaputt zu machen und den unkaputtbaren Teil dann an irgendwelche Verwerter verramschen.