Im Mai hatte der in Berlin beheimatete Dax-Konzern Delivery Hero nach rund zweijähriger Abstinenz über seine Marke Foodpanda seine Rückkehr auf den deutschen Markt angekündigt. Nach einer erfolgreichen Pilotphase soll der Lieferdienst ab Herbst auch in Frankfurt am Main, München und Hamburg starten. Derweil scheint das Unternehmen von den schrittweisen Lockerungen der Coronamaßnahmen nur wenig betroffen zu sein. Im zweiten Quartal konnte Delivery Hero jedenfalls seinen Umsatz mehr als verdoppeln – zum zehnten Mal in Folge.
Delivery Hero: 730 Millionen Bestellungen im Q2
Unter dem Strich stand ein Quartalsumsatz der Segmente in Höhe von 1,55 Milliarden Euro zu Buche – ein Plus von 105 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Beinahe die Hälfte seines Umsatzes generiert Delivery Hero in Asien. Die Zahl der Bestellungen stieg laut dem Lieferdienst um knapp 80 Prozent auf gut 730 Millionen. Der Bruttowarenwert kletterte um 74 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro. „Das zweite Quartal war erneut von einem herausragenden Wachstum geprägt und wir haben nur geringe Auswirkungen durch die schrittweise Lockerung der Covid-19-Maßnahmen wahrgenommen“, gab CEO Niklas Östberg in einer Mitteilung zu Protokoll.
Während die Lieferungen von Restaurants zu den Kund:innen für Delivery Hero weiter den Löwenanteil des Umsatzes ausmachen, fokussiert sich der Lieferdienst weiter auf den Ausbau seines Quick-Commerce-Geschäfts. Die Lieferungen von Lebensmitteln und Haushaltsartikeln in weniger als einer Stunde direkt an die Haustür sind laut Finanzchef Emmanuel Thomassin schon für 15 Prozent des Umsatzes verantwortlich – Tendenz steigend. Im abgelaufenen Quartal gab es hier ein Plus von 237 Prozent.
Gesamtumsatz für 2021: Bis zu 6,7 Milliarden Euro
Aufgrund des starken zweiten Quartals hebt Delivery Hero seine Prognose für das Gesamtjahr 2021 an. Der Gesamtumsatz der Segmente soll 6,4 bis 6,7 Milliarden Euro betragen. Zuvor war mit 6,1 bis 6,6 Milliarden Euro gerechnet worden. Beim Bruttowarenwert für 2021 geht Delivery Hero von 33 bis 35 Milliarden Euro aus (vorher: 31 bis 34 Milliarden Euro). Aufgrund der anhaltenden Expansion bleibt Delivery Hero aber weiter in den roten Zahlen. Die erwartete bereinigte EBITDA/GMV-Marge für 2021 aktualisierte das Unternehmen von zuvor minus 1,5 bis minus 2,0 Prozent auf jetzt rund minus zwei Prozent.