Anzeige
Anzeige
News

Der „Work-Life-Balance“-Begriff birgt Probleme – glaubt diese Soziologin

Eine ausgewogene Work-Life-Balance ist vielen Menschen wichtig. Der Begriff führt jedoch zu Problemen, glaubt die Soziologin Tracy Brower. Das sind ihre Argumente.

2 Min.
Artikel merken
Anzeige
Anzeige
Soziologin Tracey Brower über Work-Life-Balance (Foto: Steelcase)

Wie sieht ein erfülltes Leben aus? Die meisten Menschen würden wohl meinen, dass ein glückliches Familienleben, eine erfolgreiche Karriere, gute Freunde und genug Zeit, um sich selbst weiterzuentwickeln, wichtige Grundpfeiler seien. Wer am Ende seiner Tage darauf zurückblicken kann, wird vermutlich sehr zufrieden mit sich sein. Dieser Gedanke impliziert umgekehrt jedoch auch, dass das Leben – zumindest teilweise – unerfüllt bleibt, sobald eine dieser Säulen nicht fest steht oder Risse hat. Um das zu vermeiden, sprechen viele davon, ein Gleichgewicht herzustellen. Der Anglizismus „Work-Life-Balance“ ist in aller Munde.

Anzeige
Anzeige

Dass dieser Begriff uns jedoch negativ beeinflusst, behauptet die Soziologin Tracy Brower. „Wir müssen aufhören, nach Work-Life-Balance zu streben“, schreibt sie im US-amerikanischen Wirtschaftsmagazin Fast Company. Sie glaubt, dass die Art, wie wir die Dinge benennen, unsere Denkweise und somit unser Handeln grundsätzlich prägen. „Ich gebe zu, dass wir vielerorts ein Work-Life-Problem haben“, so Brower. Sie sei aber überzeugt davon, dass das Balance-Konzept zwischen Arbeit und Privatleben nicht hilfreich sei. Beides lässt sich nämlich nicht getrennt voneinander betrachten, so die Expertin.

Work-Life-Balance: Entweder oder?

Work-Life-Balance: Arbeit und Leben gehören zusammen (Foto: Shutterstock-Black-Salmon)

Arbeit gehört zum Leben dazu. Ohne Arbeit kein Geld. Und ohne Geld kein Zuhause, kein Essen, kein Urlaub. Viele Dinge, die unser Privatleben bestimmen und uns glücklich machen, seien ohne Arbeit gar nicht möglich, schreibt die Soziologin. Der Begriff „Work-Life-Balance“ trenne Arbeit und Leben jedoch nur künstlich voneinander: Entweder wir arbeiten, oder wir leben! Sinnvoller ist es laut Tracy Brower, die beiden Bereiche als miteinander verbunden anzuerkennen: „Wenn du Arbeit als Teil deines erfüllten Lebens betrachtest, fällt es dir leichter, zu erkennen, dass der Erfolg in einem Bereich oft auf auch auf den anderen abfärbt.“

Anzeige
Anzeige

„Du kannst alles haben, nur nicht alles auf einmal.“

Das Wort „Balance“ lege nahe, dass Arbeit und Leben schnell aus dem Gleichgericht geraten können. Sie schreibt, dass sich bei vielen Menschen ein latentes Gefühl der Unsicherheit ausbreite, wenn sie das Gefühl haben, sie stecken in die eine oder in die andere Sache zu viel Energie. „Das Leben sollte man nicht als Risiko betrachten, bei dem man bei jedem Fehltritt aufpassen muss“, schreibt Tracy Brower. Die wenigsten Tage stünden im Zeichen der Balance: Manchmal müsse man länger arbeiten und sich auf dem Heimweg ein Abendessen besorgen. Und manchmal fällt der Betriebsausflug aus, weil die Familie zu Besuch kommt.

Anzeige
Anzeige

Das sei auch in Ordnung so, findet die Expertin. Im Leben komme es öfter vor, dass ein Lebensbereich zumindest zeitweise auch mal wichtiger als der andere ist. „Wir verdienen mehr als nur Balance“, erklärt Tracy Brower. Wer sich damit zufriedengebe, fordere zu wenig ein – vom Arbeitgeber genauso wie von sich selbst. Die eigene Sichtweise mache hierbei viel aus: „Wer mit einer positiven Einstellung an Freizeit und Arbeit herangeht, erhöht die Wahrscheinlichkeit, dass beides gut läuft.“ Wer jedoch das in Konkurrenz zum anderen setzt, erhöhe unnötig den Druck. Ihr Mantra: „Du kannst alles haben, nur nicht alles auf einmal.“

Erfolgreicher im Job: 15 Apps, die im Berufs- und Privatleben helfen
Jobsuche: Die kostenlose Truffls-App für iOS und Android ist ein Tinder für Bewerber. Wer auf der Suche nach einem interessanten Job ist und fündig wird, swipt einfach nach rechts und schickt einen Lebenslauf ab. Antwortet das Unternehmen, kommt es zum Match. (Grafik: t3n / dunnnk)

1 von 15

Übrigens, auch dieser Beitrag könnte dich interessieren: Work-Life-Balance – Wunsch nach der 4-Tage-Woche steigt weiter an

Fast fertig!

Bitte klicke auf den Link in der Bestätigungsmail, um deine Anmeldung abzuschließen.

Du willst noch weitere Infos zum Newsletter? Jetzt mehr erfahren

Anzeige
Anzeige
Kommentare

Community-Richtlinien

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus!
Hallo und herzlich willkommen bei t3n!

Bitte schalte deinen Adblocker für t3n.de aus, um diesen Artikel zu lesen.

Wir sind ein unabhängiger Publisher mit einem Team von mehr als 75 fantastischen Menschen, aber ohne riesigen Konzern im Rücken. Banner und ähnliche Werbemittel sind für unsere Finanzierung sehr wichtig.

Schon jetzt und im Namen der gesamten t3n-Crew: vielen Dank für deine Unterstützung! 🙌

Deine t3n-Crew

Anleitung zur Deaktivierung
Artikel merken

Bitte melde dich an, um diesen Artikel in deiner persönlichen Merkliste auf t3n zu speichern.

Jetzt registrieren und merken

Du hast schon einen t3n-Account? Hier anmelden

oder
Auf Mastodon teilen

Gib die URL deiner Mastodon-Instanz ein, um den Artikel zu teilen.

Community-Richtlinien

Wir freuen uns über kontroverse Diskussionen, die gerne auch mal hitzig geführt werden dürfen. Beleidigende, grob anstößige, rassistische und strafrechtlich relevante Äußerungen und Beiträge tolerieren wir nicht. Bitte achte darauf, dass du keine Texte veröffentlichst, für die du keine ausdrückliche Erlaubnis des Urhebers hast. Ebenfalls nicht erlaubt ist der Missbrauch der Webangebote unter t3n.de als Werbeplattform. Die Nennung von Produktnamen, Herstellern, Dienstleistern und Websites ist nur dann zulässig, wenn damit nicht vorrangig der Zweck der Werbung verfolgt wird. Wir behalten uns vor, Beiträge, die diese Regeln verletzen, zu löschen und Accounts zeitweilig oder auf Dauer zu sperren.

Trotz all dieser notwendigen Regeln: Diskutiere kontrovers, sage anderen deine Meinung, trage mit weiterführenden Informationen zum Wissensaustausch bei, aber bleibe dabei fair und respektiere die Meinung anderer. Wir wünschen Dir viel Spaß mit den Webangeboten von t3n und freuen uns auf spannende Beiträge.

Dein t3n-Team

Kommentar abgeben

Melde dich an, um Kommentare schreiben und mit anderen Leser:innen und unseren Autor:innen diskutieren zu können.

Anmelden und kommentieren

Du hast noch keinen t3n-Account? Hier registrieren

Anzeige
Anzeige