Wie KI die Bahn pünktlicher machen könnte

Besonders von der KI profitieren sollen die Disponent:innen in den Leitstellen. Die KI soll den Bahnbetrieb in circa 100-facher Echtzeit simulieren und verschiedene Varianten der Verkehrslage durchspielen können.
Dadurch sollen die Disponent:innen auch schneller entscheiden können, welche Züge zuerst in den Bahnhof einfahren sollen. So müssen Züge seltener ihre Geschwindigkeit reduzieren oder warten, wenn ein anderer Zug einen Streckenabschnitt blockiert.
Das Ziel sei es, „uns Schritt für Schritt an den bundesweiten Echtzeitfahrplan“ heranzuarbeiten, erklärte Dr. Daniela Gerd tom Markotten, DB-Vorständin für Digitalisierung und Technik, in einer Pressemitteilung. Das KI-Tool soll nicht nur die Arbeit der Disponent:innen erleichtern, sondern „wächst mit seinen Aufgaben“, betonte sie.
Der „langfristig“ angestrebte Echtzeitfahrplan soll „wie eine Art Gehirn“ zur digitalen Schaltzentrale des deutschen Bahnverkehrs werden. Mithilfe der KI könnten dann alle Verzögerungen durch Störungen, Baustellen oder sonstige Vorfälle direkt in die Steuerung des Verkehrs einfließen.
Eine besondere Bedeutung bekommen die aktuellen Tests auf der Strecke zwischen Elmshorn und Sylt. In diesem Abschnitt komme die KI nämlich erstmals außerhalb eines geschlossenen S‑Bahn-Systems zum Einsatz und „muss mit Mischverkehr, also Güter-, Nah- und Fernverkehrszügen, umgehen“, teilte die DB mit.
Falls dieser Test erfolgreich verläuft, soll das System im nächsten Schritt auf der stark ausgelasteten Strecke zwischen Mannheim und Basel eingesetzt werden.
Die Süddeutsche Zeitung verwies aber auch darauf, dass Pläne für eine weit reichende Digitalisierung des Bahnverkehrs in den vergangenen Jahren nur langsam umgesetzt worden seien.
Bei den S‑Bahnen in Stuttgart, im Rhein-Main-Verbund und in München ist das Tool bereits im Einsatz. In der zweiten Hälfte dieses Jahres wird die KI bei der S‑Bahn in Berlin eingeführt, teilte die Bahn nun mit.
Die DB erwartet dadurch für das Jahr 2023 deutschlandweit etwa 90.000 vermiedene Verspätungsminuten, was 1.500 Stunden wären. Im kommenden Jahr soll die KI auch im Hamburger S‑Bahn-Netz zum Einsatz kommen. Damit könnten dann alle fünf Metropol-S‑Bahnen in Deutschland KI-gestützt arbeiten.
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