Büro im Zug: Deutsche Bahn überlegt Einer- und Zweierabteile im ICE

In den vergangenen Jahren ging der Trend in den ICEs der Deutschen Bahn eher weg vom Abteil und hin zum Großraumwagen. Wer regelmäßig mit dem Zug unterwegs ist und dort seine Ruhe haben will – etwa, um zu arbeiten –, sehnt sich dagegen sicherlich nach einem stillen Raum. Und wäre auch bereit, dafür mehr zu bezahlen.
In den österreichischen Railjets der ÖBB lässt sich ein sogenanntes Business-Abteil buchen, das gegen einen Aufpreis mehr Platz, sicheres WLAN, Steckdosen und ein Begrüßungsgetränk verspricht. Allerdings haben in diesen Abteilen bis zu vier Personen Platz.
Die Deutsche Bahn hat die Nachfrage nach Räumen zur alleinigen Nutzung durchaus registriert, wie auch ihr sogenannter Ideenzug zeigt. Dort gibt es neben Ideen für Fitness- oder Konferenzabteilen eigene Miniabteile für die Einzelnutzung.
Konkret handelt es sich um Sitze, die – einzeln oder zu Zweit – durch verschiebbare Scheiben von dem Großraumabteil abtrennbar sind. Bisher scheint die Bahn das Konzept aber eher für Regionalzüge angedacht zu haben. Jetzt geraten offenbar auch die ICEs in den Blickpunkt.
Wie travel-dealz.de berichtet, haben Nutzer:innen beim Buchen die Optionen „Privater 1er Raum“ und „Privater 2er Raum zur Alleinnutzung“ angezeigt bekommen. Für einen Aufpreis von 25 beziehungsweise 30 Euro sollen Reisende dabei einen Raum für sich alleine bekommen, um ungestört reisen, arbeiten und telefonieren zu können. Darüber hinaus könnten Licht, Temperatur und ein Sichtschutz zum Gang eingestellt werden.
Das Problem: Wer eine der Optionen buchen wollte, wurde lediglich auf eine entsprechende Umfrage der Bahn weitergeleitet. Wo allerdings solche ausgetüftelten Optionen angezeigt werden, dürfte das entsprechende reale Angebot nicht allzu weit entfernt sein.
Die Bahn selbst drückt allerdings auf die Euphoriebremse. Solche Befragungen von Kund:innen mache die Bahn öfter, sagte ein Sprecher gegenüber heise.de. Ob und wie die Ergebnisse der Befragung zu „möglichen neugestalteten Sitz- und Raumkonzepten für unsere Fernverkehrszüge“ in die Bestandsflotte einfließen würden, entscheide man zu einem späteren Zeitpunkt.
Wann dieser Zeitpunkt sei, sagte der Bahnsprecher aber nicht. Bei travel-dealz.de rechnet man „nicht vor 2026“ mit Einzelabteilen im ICE. Im Regionalverkehr könnte das Konzept schon früher umgesetzt werden. Im Ideenzug der Südostbayernbahn sind die als „Büro“ bezeichneten Einzelplätze jedenfalls eingeplant.
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Die Idee klingt erstmal nicht schlecht, jedoch hat die Bahn mit ganz anderen Problemen zu kämpfen und sowas würde ja noch mehr Platz in den Zügen und Investitionsgelder kosten…
Vertraulich arbeiten ist mit einer Blickschutzfolie jetzt schon kein Problem.
Was nicht geht ist vertraulich telefonieren.
Dafür brauche ich allerdings erstmal ein lückenloses Mobilfunknetz.
Meine Firma macht mittlerweile alles über MS Teams. Deswegen brauche ich zum telefonieren eine ununterbrochene Flotte Datenverbindung. Das WLAN in der Bahn ist unbrauchbar, weil das Datenvolumen begrenzt ist.
Wenn Mobilfunk und Einzelabteil da wäre, wäre das wirklich gut.