
ÖBB Nightjet. (Foto: ÖBB/Knopp)
Die Deutsche Bahn hatte im Jahr 2016 trotz Kritik ihr Nachtzugnetz eingestellt und an die Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB) abgegeben. Grund: Das Nachtzuggeschäft sei ein verlustreiches Nischengeschäft. Jetzt soll das Nachtzug-Angebot gemeinsam mit den Betreibern ÖBB, SNCF aus Frankreich und SBB aus der Schweiz ausgebaut werden – ab 2021 wollen die vier Bahnunternehmen neue grenzüberschreitende Nachtzugverbindungen in Europa anbieten.
Die Kooperation wurde am Dienstag am Rande des EU-Verkehrsministerrats unter Leitung von Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer verkündet. Erstes Ergebnis: Bis 2024 sollen vier neue Nightjet-Linien in Betrieb genommen werden, die insgesamt 13 europäische Millionenmetropolen miteinander verbinden. Ab Dezember 2021 starten die Verbindungen Wien–München–Paris und Zürich–Köln–Amsterdam. Im Dezember 2023 folgen Wien/Berlin–Brüssel/Paris. Ab Dezember 2024 sollen Bahnreisende dann per Nachtzug von Zürich nach Barcelona fahren können.

Die geplanten neuen Nachtzug-Verbindungen ab 2021. (Grafik: Deutsche Bahn)
Der Ausbau der Nachtzugverbindungen ist ein Schritt auf dem Weg zu dem Ziel, eine Art Trans-Europ-Express (TEE) 2.0 zu errichten. Der TEE verband von den 1950er- bis 1980er-Jahre europäische Städte miteinander und wurde von den Eurocity-Zügen abgelöst. Mit dem TEE 2.0 „und attraktiven Nachtzugangeboten auf der Schiene sind wir künftig in Europa noch klima- und umweltfreundlicher unterwegs“, erklärte Scheuer. Der Deutsche-Bahn-Chef Richard Lutz ergänzte: „Wenn jede Bahn ‚ein bisschen Nachtzug‘ machen würde, wäre niemandem geholfen. Die Lösung ist eine klare Arbeitsteilung, eingebettet in echtes Teamplay“.
Das Projekt TEE 2.0 soll laut Spiegel Online zunächst Strecken quer durch Europa umfassen, die keine größeren Infrastrukturmaßnahmen notwendig machen. So sollen etwa durchgehende Verbindungen zwischen Amsterdam und Rom, Paris und Warschau oder Berlin und Barcelona entstehen – die Metropolen sollen innerhalb von 13 Stunden erreichbar sein. Eines der großen Ziele dürfte es sein, ein umweltfreundliches Konkurrenzangebot für innereuropäische Flüge zu bieten. Inwieweit das gelingt, dürfte aber auch von der Preisgestaltung abhängen.
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„TTE 2.0: Durchgehende Verbindungen europaweit“
Sollte eher TEE heißen oder?
Unbedingt, ja :) danke für den Hinweis. Ist geändert!