
Kein WLAN wegen Corona: Nutzung der Bahn als Büro verzögert sich. (Foto: Max Bauerfeind / Shutterstock)
Es bedurfte einer parlamentarischen Anfrage des FDP-Bundestagsabgeordneten Torsten Herbst, um die Bahn zu veranlassen, transparent zu machen, wie es um den Ausbau ihrer Züge mit zeitgemäßer WLAN-Technologie steht. „Coronabedingt“ könne der ursprüngliche Zeitplan nicht gehalten werden, ließ Enak Ferlemann (CDU), Bahn-Beauftragter der Bundesregierung, den Abgeordneten und damit die Öffentlichkeit wissen. Das berichtet das Handelsblatt.
Werkstätten für Auftragnehmer nicht zugänglich
„Nach aktuellem Stand“ werde der Ausbau erst im Jahr 2022 abgeschlossen. Ob damit Anfang, Mitte oder Ende 2022 gemeint ist, erläuterte Ferlemann nicht. Zum jetzigen Zeitpunkt sind nach Aussage des Bahnbeauftragten immerhin bereits 60 Prozent aller Intercity-Wagen, die „für die Zuggattungen Intercity und Eurocity“ eingesetzt werden, umgerüstet worden. Insgesamt stehen 1.300 Waggons zur Umrüstung an.
„Coronabedingt“ bedeutet im konkreten Fall, dass die Mitarbeiter der beauftragten Drittunternehmen, die den Ausbau abwickeln sollen, nur bedingt Zugang zu den Bahn-Werkstätten hatten, wie Bahn-Personenverkehrsvorstand Berthold Huber am Donnerstag in Berlin bestätigte. Die Zugangsbeschränkungen sollten dem Infektionsschutz dienen. Laut Huber wurde „ganz bewusst“ die IC-Umrüstung „etwas nach hinten geschoben, damit wir das Infektionsrisiko in den Werkstätten so klein und gering wie möglich halten.“
30 Millionen Euro für WLAN in Inter- und Eurocity
Die Entscheidung, WLAN auf die Strecke zu bringen, hatte die Bahn im März 2019 verkündet. Was für den ICE schon länger möglich ist, sollte damit auch in die Inter- und Eurocitys kommen.
Für Bahnnutzer ist das WLAN zumeist die einzige zuverlässige Möglichkeit, während der Fahrt einen Internetzugang zu nutzen. Mobilfunk-Provider haben bislang schlicht zu wenige Masten entlang der Strecken positioniert. 30 Millionen Euro will die Bahn insgesamt in den Ausbau stecken.