Schneller Mobilfunk: An deutschen Bahnstrecken gibt es noch Lücken
Bundesweit ist etwa jeder 20. Kilometer Eisenbahnstrecke nicht mit schnellem mobilen 4G-Internet (LTE) abgedeckt. Das geht aus einer Antwort des Bundesverkehrsministeriums auf eine FDP-Anfrage hervor, die der Deutschen Presse-Agentur vorliegt. Betroffen sind demnach gut 2.040 von rund 40.600 Kilometern Schienenwegenetz. Das entspricht einer Quote von rund fünf Prozent.
Im bundesweiten Vergleich schneidet Rheinland-Pfalz am schlechtesten ab, dort ist etwa jeder 10. Kilometer nicht mit schnellem Mobilfunk versorgt – gefolgt von Baden-Württemberg und Sachsen. Hingegen können Zugreisende in Berlin, Hamburg und Bremen ungestört surfen, dort liegt die Abdeckung nach Behördenangaben bei 100 Prozent. In Schleswig-Holstein ist nur jeder 80. Kilometer nicht mit schnellem Mobilfunk versorgt.
Unterbrochene Telefonate und Surfen im Schneckentempo nerve viele Bahngäste, sagte der FDP-Bundestagsabgeordnete Torsten Herbst. Die Zahlen seien ein „absolutes Armutszeugnis“ für die Digitalisierung in Deutschland und eine kundenfreundliche Bahn.
Bahnunternehmen sollen Repeater einbauen
Das Bundesverkehrsministerium sieht auch die Betreiber von Schienenwegen und Bahnunternehmen in der Pflicht. Diese seien gehalten, etwa durch den Einbau von sogenannten Repeatern für eine zuverlässige Versorgung in den Zügen zu sorgen, hieß es.
Eigentlich sollen die Netzbetreiber für flächendeckenden Mobilfunkempfang in Deutschland sorgen. Um Funklöcher vor allem in ländlichen Regionen zu schließen, hatte die Bundesregierung im Juni angekündigt, künftig auch den Bau von Funkmasten mit 1,1 Milliarden Euro zu fördern. Technische Umbauten in Zügen sollen mit 150 Millionen Euro unterstützt werden. dpa
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