Insgesamt 24 deutsche Forschungseinrichtungen, Startups und Unternehmen sind Teil des Förderprojekts QSolid. Auch das Fraunhofer IPMS ist beteiligt. Das Institut für Photonische Mikrosysteme will helfen, die Quantentechnologie in Deutschland voranzutreiben, damit das Land weiter unabhängig auf diesem Gebiet bleiben kann. Außerdem sollen neue Anwendungen für Industrie und Wissenschaft erschlossen werden.
Für den optimalen Erfolg soll der Quantencomputer frühzeitig in die Supercomputing-Infrastruktur des in Jülich ansässigen Forschungszentrums integriert werden. Er erhält mehrere supraleitende Quantenprozessoren der nächsten Generation und ein sogenanntes Moonshot-System, das die Rechenleistung herkömmlicher Computer übertrifft. Dieser Ansatz wird auch von Unternehmen wie Google oder Intel verwendet und gilt allgemein als bahnbrechend.
Industrie und Wissenschaft sollen profitieren
„Wir wollen unser Know-how und unsere Infrastruktur nutzen, um skalierbare Quantenprozessoren zu ermöglichen, die auf den Errungenschaften und Vorteilen der siliziumbasierten Halbleiterfertigung aufbauen. Dies betrifft zum Beispiel Herstellungsprozesse wie Abscheidung und Nanostrukturierung oder die elektrische Charakterisierung im Wafer-Maßstab“, sagte Benjamin Lilienthal-Uhlig, Geschäftsfeldleiter für Next Generation Computing am Fraunhofer IPMS, laut Elektroniknet. Zusammen mit den Projektpartnern soll der Weg zur Kommerzialisierung geebnet und ein umfassendes Ökosystem geschaffen werden.
Das Bundesministerium für Bildung und Forschung finanziert das ambitionierte Projekt in den nächsten fünf Jahren mit insgesamt 76,3 Millionen Euro. In Betrieb gehen soll der erste Demonstrator bis Mitte 2024. Dann sollen erste Anwendungen für Industriestandards getestet werden können. Demonstratoren werden eingesetzt, um frühzeitig systemspezifische Fehlerquellen und technische Besonderheiten unterschiedlicher technologischer Ansätze für das Quantencomputing zu identifizieren.