Im April 1991 rollte der letzte Trabant, auch Trabi oder „Rennpappe“ genannt, im Werk des Herstellers Sachsenring in Zwickau/Meerane vom Band. Doch der vor 1989 heiß begehrte – mit Wartezeiten von mehreren Jahren – und danach zunächst umso mehr verachtete Zweitakter ist nicht totzukriegen. 30 Jahre nach Produktionsende sind immer noch mehr als 38.000 Trabis auf Deutschlands Straßen unterwegs – und damit mehr als Elektroautos von Tesla.
Zugelassene Pkw: Trabi schlägt Tesla
Zu diesem Ergebnis kommt das CAR-Institut (Center Automotive Research) von Ferdinand Dudenhöffer nach einer Auswertung der aktuellen Zulassungsstatistik des Kraftfahrt-Bundesamts. Demnach gab es im Januar 2021 noch genau 38.173 zugelassene Trabis. Die Zahl der zugelassenen Elektroautos von Tesla belief sich auf 34.000. Der Vorsprung des Trabis auf Tesla von rund 4.000 zugelassenen Fahrzeugen dürfte angesichts des aktuellen E-Auto-Booms aber wahrscheinlich noch im Laufe dieses Jahres aufgebraucht sein.
Überraschend ist allerdings, dass laut Statistik die Zahl der zugelassenen Trabis in den vergangenen Jahren um einige Tausend angestiegen ist. Zum 1. Januar 2017 hatte das Kraftfahrt-Bundesamt noch 34.449 zugelassene Trabis gemeldet. Allein in den vergangenen zwölf Monaten soll mehr als 1.000 Trabis neu zugelassen worden sein. Dudenhöffer sprach in diesem Zusammenhang davon, dass „einigen der alten Zweitakter in den letzten Jahren ein kleines neues Leben eingehaucht worden“ sei, wie N-TV berichtet.
3,7 Millionen Trabis gebaut
Insgesamt wurden in der über 30 Jahre währenden Produktionsphase zwischen 1957/58 und 1991 rund 3,1 Millionen Trabis gefertigt. Erst das letzte Modell, der auf den Trabant 601 folgende Trabant 1.1, der in den Jahren 1990 und 1991 gebaut wurde, besaß übrigens einen wassergekühlten Viertaktmotor nach Volkswagen-Lizenz.
Das CAR-Institut hat in seiner Auswertung auch erhoben, dass die Zahl der aktuell in Deutschland zugelassenen Pkw sich auf etwa 48,2 Millionen beläuft. Das sind 6,5 Millionen mehr als noch 2010. VW bleibt in Deutschland das am stärksten vertretene Auto – mit einem Anteil von gut 20 Prozent. Dahinter folgen mit großem Abstand Mercedes und Opel. Letzterer musste allerdings in den vergangenen Jahren Federn lassen. Die Zahl der Opel-Modelle sank seit 2010 um rund 1,1 Millionen, heißt es bei T-Online.
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